Heute vor hundert Jahren begann der Krieg

- Kriegserklärung: Die Titelseite der St.Pöltnerzeitung vom 30.Juli 2014
- Foto: Eder
- hochgeladen von Julia Erber
Vor hundert Jahren begann der Erste Weltkrieg. Auch die Traisentaler waren davon betroffen.
TRAISENTAL (je). Am 28. Juli 1914 erklärte Österreich-Ungarn dem Königreich Serbien den Krieg. Der Lokalkrieg eskalierte aufgrund der Interessenlagen der Großmächte und der deutschen militärischen Planungen, dem sogenannten Schlieffen-Plan, innerhalb weniger Tage zum Kontinentalkrieg unter Beteiligung Russlands und Frankreichs (deutsche Kriegserklärungen vom ersten und dritten August 1914).
Traismauer im Sommer 1914
Am 30. Juli titelte die St. Pöltner Zeitung "Kriegserklärung!", der Krieg hatte begonnen. Im September 1914 erlangte dann eine Danksagung des 2. Sappeur-Bataillon 6. Kompanie die Traismaurer, das bei seiner Durchfahrt besonders herzlich empfangen wurde. Auch im September wurden im Gasthaus Loichtl 35 Betten für verwundete Soldaten aufgestellt, die dort in Kost und Pflege genommen wurden. Der k.k. Oberstabsarzt in Pension Dr. Wenzel Marek aus Mitterndorf übernahm dabei freiwillig die ärztliche Behandlung. Heimische Firmen wie "Wiesenburg und Söhne" (Seidenfabrik in Rittersfeld) boten freiwillig an, zusätzliche sechs Betten für Verwundete bereitzustellen. Der Fabrikant Pokorny aus Wien und Villenbesitzer in Oberdorf hat seinerseits ebenfalls sechs Betten zur Verfügung gestellt.
Auch das Personal der Firma Martin Miller aus Traismauer zeigte Nächstenliebe: 106 Kronen und 50 Heller wurden für "Liebesgaben für die Soldaten im Felde" gespendet. Diese wurden dann für den Ankauf von Wolle einer Wiener Strickstube verwendet, schreibt die Arbeiterzeitung im Oktober 1914.
Informationen von der Front
Die "telegraphischen Kriegsnachrichten" vom Kriegsministerium erreichten das Traismaurer Postamt täglich abends zwischen sechs und acht Uhr. Die Berichte von den Kriegsschauplätzen waren am Postgebäude für die Traismaurer zum Lesen ersichtlich.
Lazarett in Herzogenburg
Das Stift Herzogenburg öffnete während des Ersten Weltkrieges seine Pforten. Das Sommerrefektorium des Stifts wurde als Kaserne für die Marschkompanien verwendet. Der Theatersaal wurde hingegen dem Roten Kreuz zur Pflege der Verwundeten zur Verfügung gestellt. Zu lesen ist, dass "Herzogenburg vom Krieg selber nur mittelbar betroffen ist: durch die vielen Gefallenen."


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