Hochwasserhelfer: "Man verliert das Zeitgefühl"

Der künstliche Schlauchdamm drohte zu kippen und die Siedlung zu überfluten. | Foto: Privat
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ST. PÖLTEN/MELK (wp). "Wir hatten wirklich Angst, dass der Damm auskippt und alles überschwemmt" – Mateusz Fryn von der Feuerwehr St. Pölten erzählt von seinen dramatischen Einsätzen bei der Jahrhundertflut. "Das Wasser stieg immer weiter, wir kamen mit dem Sandsackschlichten nicht nach." 15 Freiwillige von der Stadtfeuerwehr waren am Sonntag im großen Regen zu Hilfsdiensten in den Bezirk Melk alarmiert worden. Mit einem Großraumwagen samt leistungsstarker Pumpe machte man sich auf den Weg nach Hagsdorf. Die Nacht verbrachten die Helfer notgedrungen im Auto bei der Dammwache. "Wäre der Damm gebrochen, hätten wir sofort noch in der Dunkelheit alles evakuieren müssen, das war eine riskante Sache", so Fryn. Bei Tageslicht fand die Evakuierung dann doch statt. Nach dem 24-Stunden-Dienst konnten Fryn und seine Kollegen wieder nach St. Pölten einrücken, um sich auszuruhen. Am Dienstag ging es bereits um 5:30 Uhr nach Kemmelbach. "Wieder musste verhindert werden, dass eine Siedlung untergeht", erzählt Fryns Kamerad Rainer Guttenbrunner. Ein künstlich errichteter Schlauchdamm wurde durch die Wassermassen auf eine Siedlung zugetrieben bzw. von Schlammmassen unterspült. "In solchen Augenblicken verliert man jegliches Zeitgefühl, und wird fast unempfindlich gegenüber Schmerz und Kälte", meinen die beiden engagierten Feuerwehrmänner. Mehrmals mussten sie ihre Kleidung wechseln. "Es regnete in einer Tour, wir waren nass bis auf die Haut." Aber das ist nichts gegen die schweren Schicksalsschläge jener Menschen, denen sie geholfen haben. "Es nimmt einen schon her, wenn man sieht, wie Betroffene um ihre Existenz kämpfen und dann verlieren", erklärt Guttenbrunner, eigentlich schon ein Profi, der seit 24 Jahren ehrenamtlich bei der Feuerwehr ist, mit feuchten Augen. "Verzweifeln darf man aber nicht", sind sich die beiden einig. "Wenn man sieht, wie die Hochwasseropfer wieder Kraft und Mut schöpfen, und all das Zusammenhelfen der vielen Helfer, dann gibt einem das schon Kraft!" meinbezirk.at/noe

ZUR SACHE
Mit insgesamt 68 Mann, fünf Fahrzeugen, zehn Großpumpen, Schaufeln und anderem Werkzeug unterstützten die St. Pöltner Stadtfeuerwehren die Hochwassergebiete. Ebenso halfen das Rote Kreuz und der Samariterbund St. Pölten mit Personal aus. Über 500 Soldaten wurden von der Landeshauptstadt aus kommandiert. 49 Arbeitslose meldeten sich zum Hilfsdienst.

Fotoserie und umfassende Hochwasser-Berichterstattung: Artikelcode: 588090

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