Internet als Tatort: Immer mehr Opfer

Der Betrug im Netz steigt sprunghaft an, wie die Kriminalstatistik 2012 zeigt (Text: Stefanie Reinwald).

BEZIRK ST. PÖLTEN (sr). Die Gesamtkriminalität in Niederösterreich stieg im Zeitraum Jänner bis Dezember 2012, verglichen mit 2011, um 613 Delikte, das berichteten Landespolizeidirektor Franz Prucher und seine Stellvertreter Franz Popp und Franz Slamanig in einer Pressekonferenz in St. Pölten. Für 2012 ergibt das in absoluten Zahlen 79.247 Delikte in Niederösterreich.

Anstieg bei Betrugsdelikten
So wie im Rest des Landes stiegen auch im Bezirk die angezeigten Fälle strafbarer Handlungen mit 3,2 Prozent leicht an. Gleichzeitig stieg aber auch die Gesamtaufklärungsrate von 45,5 auf 47,4 Prozent.
Mit 28,3 Prozent ist bei den Betrugszahlen der größte Anstieg zu verzeichnen. Eine enorme Zunahme bei den Internetdelikten von 35 Anzeigen im Jahr 2011 zu 65 Anzeigen im Jahr 2012 wurde ebenfalls registriert.

Schwerpunkt für die Zukunft
"In den Regionen Herzogenburg/Traismauer und Wienerwald/Neulengbach ist ein genereller Rückgang bei Einbrüchen, auch in Einfamilienhäuser, zu erkennen, während im gesamten Bezirk die Zahl der Einbruchsdiebstähle gestiegen ist", so Gerhard Pichler vom Bezirkspolizeikommando. Erschreckend ist auch die Zahl der Anzeigen laut Suchtmittelgesetz (232 Delikte) - die Aufklärungsquote liegt bei 99 Prozent. Chefinspektor Karl Groß dazu: "Die Steigerung sagt aber nicht aus, dass mehr konsumiert wird. Hier handelt es sich um sogenannte 'Kontrolldelikte' - wird mehr kontrolliert, fällt auch mehr an."

Rückgang bei Sachbeschädigungen
Positiv zu erwähnen ist ein Rückgang bei Sachbeschädigungen und Gewalt in der Familie. Das Gesamtergebnis zeigt eindeutig auf, auf welche zwei Schwerpunkte das Hauptaugenmerk der Exekutive gerichtet werden muss. Und zwar wolle man sich gezielt der Bekämpfung der Eigentumskriminalität sowie jenen Kriminalitätsformen, die das Internet mit sich bringt, widmen.