Opfer-Andrang bei Prozess
St. Pöltner gingen einbrechen im Akkord und sammelten insgesamt an die 50 Straftaten. (Text & Foto: Probst/wp)
ST. PÖLTEN (ip/wp). Mehr als zwanzig Opfer verfolgten den Prozess am Landesgericht St. Pölten, wo sich zwei St. Pöltner wegen zahlloser Vermögensdelikte zu verantworten hatten. Obwohl sie großteils geständig waren, musste Richter Slawomir Wiaderek dennoch wegen einzelner Unklarheiten die Beute betreffend die Verhandlung vertagen. „Auf die einzelnen Fakten kann vorerst nicht eingegangen werden, das würde den ganzen Vormittag in Anspruch nehmen“, erklärte Staatsanwalt Karl Wurzer schon zu Beginn des Prozesses. Laut Strafantrag handelt es sich um rund 50 Einbruchsdiebstähle, wobei man sich auf Bargeld und Mobiltelefone spezialisiert hatte. Ihre Opfer fanden der 28-Jährige und sein 33-jähriger Komplize unter anderem im Landesklinikum St. Pölten, im Gymnasium in der Josefstraße, in der Theodor Körner Hauptschule, in der Mary Ward Schule, am Ratzersdorfer See, sowie in den Garderoben des Fußballvereins in Harland, wo der jüngere Täter einbrach, während der ältere am Platz trainierte.
Hauptakteur beim Einbrechen war der 28-Jährige, der bei acht Vorstrafen bereits zwei mal zwei Jahre hinter Gitter geschickt wurde. Mit zwei Vorstrafen scheint der ältere Angeklagte relativ harmlos, zumal er in einigen Fällen auch nur als Aufpasser fungierte. Alleine zu verantworten hat er jedoch schweren Betrug, da er sich Anmeldungen für Handys erschlich und nun Forderungen der Betreiber in Höhe von mehr als 3.000 Euro gegenübersteht.
Auch darüber hinaus summierten sich in der ersten Verhandlungsrunde die Schadenssummen der Opfer, von denen die Verteidiger Josef Gallauner und Martin Wandl nicht alles anerkannten, vor allem den Ersatz jener Beutestücke in Frage stellten, zu denen sich ihre Mandanten nicht geständig zeigten. Der Prozess trug zu belebter Kommunikation unter den Ganoven-Opfern bei: Viele tauschten ihre Erfahrungen aus und wollen in Verbindung bleiben. www.meinbezirk.at
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