St. Pöltner stehen auf Malle
Die Urlaubstrends der St. Pöltner: Niclas Wright weiß, wohin es die Landeshauptstädter im Sommer zieht.
ST. PÖLTEN (jg). "Groß im Kommen ist Apulien", sagt Niclas Wright. Der Geschäftsführer von Gärtner Reisen, wo jährlich allein 35.000 bis 38.000 Flugtickets gebucht werden, weiß Bescheid über die Vorlieben der St. Pöltner, was den Sommerurlaub betrifft. Neben der Region in Südost-Italien, die laut dem Reise-Fachmann offenbar gutes Marketing betreibt, bevorzugen die St. Pöltner auch heuer vor allem die Klassiker, bei denen "nie etwas schiefgehen kann": Griechenland und Türkei. Auch Mallorca liegt laut Wright im Trend, wobei die St. Pöltner alles andere als die typischen Ballermann-Kunden sind: "Aus St. Pölten zieht es eher Rad- und Golftouristen nach Mallorca. Die Insel ist ja wunderschön. Die Deutschen muss man halt mögen."
Wie haben politische Unruhen in einst beliebten Reisezielen wie Ägypten oder Tunesien das Reiseverhalten der St. Pöltner verändert? Welche Auswirkungen hatte das jüngste Flugzeugunglück in den südfranzösischen Alpen? Und warum gehen St. Pöltner überhaupt ins Reisebüro, anstatt bequem übers Internet eine Reise zu buchen? "Es hat sich umgeschichtet", sagt Wright. "Früher ist man nach Tunesien gefahren, jetzt sagen viele, das muss nicht sein. Lieber zum gleichen Preis in die Türkei." Sicherheit werde seitens der Kunden häufig thematisiert, wobei Wrights Mitarbeiter auf Informationen über die Lage in den jeweiligen Ländern zurückgreifen, die sie direkt von Veranstaltern vor Ort beziehen. Diese Infos würden auch gewährleisten, dass Kunden keine großen Überraschungen erwarten würden. "Wir kennen die Gegebenheiten vor Ort", so Wright. Und dies führe mitunter dazu, dass viele wieder den Weg ins Reisebüro finden, weil sie einmal mit einer Buchung übers Internet eingefahren seien, und nun das Service schätzen.
Mit dem Schiff in die Antarktis
Beim Fliegen indes ist Sicherheit kaum Thema: "Nur kurzfristig hieß es, ich will nicht mit einem Airbus 320 fliegen." Mittlerweile würden die St. Pöltner aber längst wissen, dass ein Flugzeug das sicherste Verkehrsmittel ist. Will man trotzdem nicht fliegen, bleibt das Schiff, das auch Unterkunft für eine bei Wright gebuchte, außergewöhnliche Reise ist: Eine Antarktis-Kreuzfahrt. "Die kostet aber einiges mehr als ein Türkeiurlaub", so Wright.
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