Tullner entführten Schieles Zellentür

- <b>Carl Aigner versichert:</b> "Die Zellentüre in Neulengbach ist echt."
- Foto: Privat
- hochgeladen von Michael Holzmann
Neulengbacher "Leihgabe" kommt seit Jahren nicht nach Hause. Kaffeehausrunde fordert: "Tullner sollen die Tür des Schiele-Zellentraktes wieder herausrücken!"
NEULENGBACH (mh). Die aufgeweckte Kaffeehausrunde hat es nicht leicht: "Erst wurde die Schiele-Kastanie in der Danckelmannallee auf ein paar Zentimeter zusammengestutzt. Nun haben wir von dem Gerücht gehört, dass sich die Tür der historischen Schiele-Zelle in Tulln befinden soll."
Zellentür in Neulengbach
"Meines Wissens ein Unsinn", sagt dazu Gerhard Hintringer, Pressesprecher der NÖ Museum Betriebs GmbH. Er führe das Gerücht darauf zurück, dass die Neulengbacher immer unter dem Irrtum von Besuchern gelitten hätten, im Tullner Schiele-Museum befinde sich die Originalzelle und in Neulengbach nur eine Nachbildung. In Wirklichkeit sei das natürlich umgekehrt gewesen.
Zellentrakt-Tür in Tulln
Landesmuseums-Direktor Carl Aigner klärt auf: "Als das Egon-Schiele-Museum 1990 in Tulln eröffnet wurde, kam man auf die Idee, die Neulengbacher Zelle in Tulln nachzubilden." Damals erhielten die Tullner die Tür des Zellentraktes des Neulengbacher Bezirksgerichts als Leihgabe, die sie tatsächlich bis heute nicht zurückgegeben hätten. Die Original-Zellentür befinde sich jedoch in Neulengbach. Deshalb sieht auch Bürgermeister Franz Wohlmuth (VP) keinen Handlungsbedarf.
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