"Irgendwas muss man doch tun"

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TRAISMAUER (je). Eine Unterführung neben dem Bahnhof, Menschen liegen in Decken eingehüllt auf dem Gehsteig. Es ist Nachmittag, aber warten kann man auch schlafend. Hinter dem Bahnhof wuselt es wie im Bienenstock, Menschen laufen hin und her, Zelte sind aufgebaut, Rettung und Polizei sind vor Ort. Wir sind angekommen am Hauptbahnhof, dort, wo sich seit Wochen Flüchtlinge aufhalten.
Das Feuerwehrauto, mit dem Stefanie und Vanessa aus Böheimkirchen, Natalie und Domenika aus Traismauer und ich gekommen sind, parken wir innerhalb des mit einem Gitter abgesperrten Eingangsbereichs des provisorisch aufgebauten Flüchtlingscamps. Ein Flüchtling sitzt verloren auf einem Holzklappstuhl, er ist alt und schwach, hat eine Verletzung auf der Nase. Freiwillige Helfer in gelben Warnwesten sagen uns, wo wir die mitgebrachten Spenden hinbringen sollen. "Die Feuerwehr aus Niederösterreich ist da, aber die Wiener tun nix", moniert ein muskelbepackter, sonnenbebrillter Mitarbeiter der Berufsrettung. Schaulustige und Selfies schießende Möchtegern-Helfer brauche er außerdem auch nicht, die kämen aber ebenfalls vorbei, "mit einem 7er BMW". Helfer sind heute viele da, die Sonne scheint, es hat fast 30 Grad. "Do you know, what we have to do?", fragt eine junge Frau mit langen blonden Haaren, die etwas verloren wirkt und kein Deutsch spricht.

Spontan mithelfen

Der Laderaum ist ausgeräumt. "Dann park' ma um und helfen noch ein bisschen", schlägt Feuerwehrfrau Steffi vor. Alle sind einverstanden. Domenika, die in Wien wohnt, hat bereits spontan geholfen. Jeder schreibt seinen Namen auf einen Klebestreifen, pickt ihn auf und los gehts. Die zierliche, dunkelhaarige, vielrauchende, aber lautstarke Bianca in gelber Warnweste teilt uns ein. "Ich bin für die Kleideraufteilung zuständig, wir sortieren hier Brauchbares von Nichtbrauchbarem aus", erklärt sie in Feldwebelmanier. Riesige Haufen Gewand türmen sich unter Zelten, die durch starke Windböen ausgehoben werden. Wir sortieren mit anderen Freiwilligen nach Geschlecht, Größe und Verwendbarkeit. Es ist chaotisch, aber es funktioniert. Wintersachen, vor allem für Männer, werden gebraucht. "Was wird zu Weihnachten sein?", gibt uns der Berufsretter als Denkanstoß mit auf den Heimweg.

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