Roma: Erbärmliches Wohnen in der Landeshauptstadt
Keine Fenster, ein Ofen ohne Kamin – Leben von der Hand im Mund
ST. PÖLTEN (wp). Es ist bitterkalt, Schnee fällt noch in den letzten Märztagen. Nahe dem Stadtzentrum, in einem verlassenen Betriebsgebäude, das sich im Abbruch befindet, gehen Menschen ein und aus. Kinder und Erwachsene. Folgt man ihnen, kommt man in eine erbärmliche Behausung. Statt Glasfenstern Pappkartons. Es stinkt wie in einer Räucherkammer. Das liegt daran, dass der Abzug des alten Ofens über ein Rohr und nicht über einen Kamin ins Freie führt. Ein Roma-Paar sitzt frierend auf einer Matratze. Ihre Kinder seien bei Bekannten, wo sie sich reinigen können, erzählen sie radebrechend. Aus Rumänien seien sie hierher gekommen. Wahrscheinlich um zu betteln. Mitfühlende Menschen aus den umliegenden Wohnbauten würden sie mit Nahrung versorgen. Auch die Polizei schaut öfters vorbei. Solange der Eigentümer des Areals keine Beschwerde wegen Besitzstörung einbringe, könne man die Leute nicht wegweisen, heißt es. In einer Woche müssten sie raus; dann wird das Gebäude gänzlich weggerissen – Elend im 21. Jahrhundert...
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