Traismauer: Neuer Sportplatz nun ausgeschrieben -

Der Übersichtsplan der neuen Sportanlage: Aus einer bloßen Sanierung bzw. Neubau der Spielfelder wurde ein weit umfangreicheres Projekt, freilich ohne jeden Beschluss des Gemeinderates.
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  • Der Übersichtsplan der neuen Sportanlage: Aus einer bloßen Sanierung bzw. Neubau der Spielfelder wurde ein weit umfangreicheres Projekt, freilich ohne jeden Beschluss des Gemeinderates.
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Bürgerliste MIT kritisiert Intransparenz und Informationsverweigerung.

In diesen Tagen wurden die Generalunternehmerleistungen für den neuen Sportplatz in Traismauer ausgeschrieben. Und diese Ausschreibung bringt nun einige Überraschungen ans Licht: Es geht nicht mehr (nur) um den Neubau der beiden in die Jahre gekommenen Spielfelder und die Sanierung bzw. Neubau der bestehenden Gebäude, wie es im Gemeinderat im Dezember 2013 ursprünglich beschlossen wurde, sondern um weit mehr als diese ursprünglich vom Gemeinderat beschlossenen Punkte. Inhalte der bereits veröffentlichten Ausschreibung mit einem Umfang von mehr als 260 Seiten sind dabei

- Ein Hauptfeld (Rasenplatz) mit Flutlichtanlage
- Ein Trainingsfeld (Kunstrasen) mit Flutlichtanlage
- Eine automatische Bewässerungsanlage
- Vollständiger Abbruch der bestehenden beiden Gebäude
- Neubau eines zweigeschossigen Klubhauses mit Kantine, Garderoben, Gästekabinen, Sanitärräume, VIP-Bereich, Büro für SC Traismauer sowie Abstellräume und Garagen
- Eine Tribüne beim neuen Klubhaus mit 152 Sitzplätzen und weiteren Stehplätzen
- Eine 3 mal 1,4 Meter große, elektronisch per Funk steuerbare Spielstandsanzeigetafel
- Eine Beschallungsanlage mit Außenlautsprecher
- Eine automatische Toranlage
- Ein eigenes EDV-Netzwerk
- Ein rund 1.700 Quadratmeter großer Funcourt mit Beach-Volley- und Beach-Soccerplatz (Multifunktionsbereich mit zusätzlichen gestalteten Gartenanlagen)
- Eine eigene Container-Umkleide-Kombination (6 Stück Container) für den Funcourt

Der Neubau dieser Sportanlage soll mit folgenden Terminen bzw. Daten realisiert werden:

- Die Ausschreibung für die Generalunternehmerleistungen ist bereits vom beauftragten Planer Kalczyk & Kreihansel veröffentlicht, Anfang August ist bereits Abgabetermin der Anbote (04. August, 10.00 Uhr) sowie Angebotsöffnung (04. August, 10.15 Uhr).
- Bereits Mitte August wird mit ersten Abbruch- und Verwertungsarbeiten bei bestehenden Gebäuden begonnen (Eigenleistung SC Traismauer), z.B. Verwertung der bestehenden Kantineneinrichtung, bestehendes Vordach, alte Dachziegel, etc.
- Bereits im September wird dann der Arbeitsbeginn am Gelände des bestehenden Trainingsfeldes (Abbau, Vorbereitungsarbeiten für Unterbau des Kunstrasenplatzes) sein.
- Ebenfalls im Herbst starten nach den Abbrucharbeiten die Arbeiten zum Neubau des Klubhauses (Fundament) sowie für das neue Hauptfeld.
- Bereits im Frühjahr 2015 wird das Trainingsfeld für erste Trainings verwendet werden können.
- Ende Mai 2015 sollen gemäß der veröffentlichten Ausschreibung alle Arbeiten abgeschlossen sein, Restarbeiten sollen bis Ende Juli 2015 möglich sein.
- Im Sommer 2015 soll die neue Stadtsportanlage zur Gänze eröffnet werden.
- Die mit Sommer bzw. Herbst 2015 beginnende Meisterschaftsrunde wird bereits am neuen Sportplatz gespielt werden können.

Ztl.: Bürgerliste MIT befürchtet drastische Kostensteigerung.

"Grundsätzlich freut uns ja die Tatsache, dass nun endlich etwas am Sportplatz weitergeht. Wir sind es nämlich nach den langjährigen Debatten dem SC Traismauer, den zahlreichen Spielern, Kindern der Jugendmannschaften und auch den Vereinsfunktionären wirklich schuldig, dass hier endlich Fakten geschaffen werden und alle bald wieder auf tauglichen Spielfeldern trainieren und spielen können. Leider wird diese Ausschreibung eines kompletten Neubaues der Sportanlage am alten Standort und auch die zusätzliche Realisierung des Fun-Courts die Gemeinde und damit den Steuerzahler nun um einiges mehr belasten als eine Neubauvariante an einem neuen Standort, da ja eine Gegenfinanzierung mit bestehenden Grundstücken nur eingeschränkt möglich sein wird und viele weitere Ausschreibungspunkte dazugekommen sind!", erklärte dazu MIT-Stadtrat Lukas Leitner.

Ztl.: Bürgerliste MIT fordert Information des Gemeinderates zum Kostenrahmen und Projektumfang.

Seit Dezember 2013, also dem Datum des Grundsatzbeschlusses zur Sportanlage, gibt es keine weitere Information eines offiziellen Gremiums der Stadtgemeinde. Weder der Plan der Sportanlage, der bereits fixer Bestandteil der Ausschreibung ist, noch die Ausschreibung dieser Leistungen wurden im zuständigen Gemeinderatsausschuss, im Stadt- oder Gemeinderat oder im Beirat der Kommunal GmbH besprochen, geschweige denn beschlossen. Von Bürgermeister Pfeffer wird in diesem Zusammenhang immer wieder auf einen in der Gemeindeordnung nicht vorgesehenen "Baubeirat" verwiesen, der auch keinerlei Beschluss- oder Richtlinienkompetenz besitzt.

"Der oftmals zitierte ´Baubeirat ´ ist ein reines Phantasiegremium ohne jegliche Richtlinien und Beschlusskompetenz. Angesichts der vielen Fragen, die die aktuelle Ausschreibung nun aufwirft, ist es höchst an der Zeit, dass darüber im Gemeinderat und auch im zuständigen Beirat der Kommunal GmbH Transparenz und Aufklärung geschaffen werden. Die Anbotsfrist läuft ja bereits am 04. August ab, ich erwarte daher noch im August eine Beiratssitzung der Kommunal GmbH zur Offenlegung der eingereichten Anbote und damit auch einen Beitrag für mehr Transparenz und Kostenwahrheit!", so Leitner.

Ztl.: Aus möglicher Kostenneutralität wurde 2 Millionen-Projekt.

"Die nunmehr zu erwartenden Kosten des an Umfang explodierten Projektes sind derzeit jedenfalls noch völlig unklar, es existieren dazu auch keine offiziellen Budgetgrößen oder Angaben des bereits im Frühjahr beauftragten Planers. Ursprünglich hätte man dieses Projekt an einem neuen Standort mit der Gegenfinanzierung der bestehenden Grundstücke de facto kostenneutral umsetzen können. In der öffentlichen Gemeinderatsdebatte im Dezember 2013 sprachen Stadtrat Herbert Gorth und Bürgermeister Herbert Pfeffer dann von maximal 700.000 Euro an effektiven Investitionskosten, die das Projekt am alten Standort kosten werde. Faktum ist nun jedoch, dass die ausgeschriebenen Leistungen nach Ansicht von uns befasster Experten dem Traismaurer Steuerzahler wohl weit mehr als das Doppelte, also mindestens 2 Millionen Euro kosten werden!", so Leitner weiter.

Ztl.: Weisung des Bürgermeisters verhindert Einsichtsrecht der Opposition.

Kritik übte die Bürgerliste MIT dabei vor allem an der Nichtinformation der Vertreter der Stadtgemeinde. "Seit Monaten wird der zuständige Sport- und Bauausschuss des Gemeinderates nicht informiert, demokratisch gewählten Mandatarinnen und Mandataren des Gemeinderates werden dazu seit Dezember bewusst Informationen vorenthalten. Parallel dazu explodierten der Projektumfang und damit nun vermutlich auch die Kosten. Erst diese Woche wurde Vertretern des Gemeinderatsklubs der parteiunabhängigen Bürgerliste MIT absichtsvoll im Bauamt der Stadtgemeinde Traismauer jede Akteneinsicht in die Ausschreibung verwehrt - und dies zu einem Zeitpunkt, zu dem bereits Außenstehende, anbietende Unternehmen und auch weitere Personen vollen Zugang zu den Unterlagen hatten und auch schon ein Foto der Planunterlagen in der SPÖ-Parteizeitung ´Traismaurer Rundschau´ veröffentlicht wurde! Die Bürgerliste MIT musste sich die Ausschreibungsunterlagen mittels einer Bau-Vergabeplattform gegen einen Kostenersatz von 180 Euro selbst besorgen, weil es laut Bauamt eine Weisung des Bürgermeisters gibt, dass Vertretern der Bürgerliste MIT, also einer demokratisch gewählten und drittstärksten Fraktion des Traismaurer Gemeinderates (!), jede Einsicht in diese Akten verwehrt werden soll. Diese Vorgangsweise ist jedenfalls demokratiepolitisch unwürdig und gemeindeordnungswidrig und zeigt einmal mehr das fehlende Demokratie- und Transparenzverständnis des Bürgermeisters!", erklärt dazu Leitner abschließend.

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