Traismaurer Bürgerinitiative: "Alternatives Grundstück für Betreutes Wohnen nutzen!" -

Das Projekt "Betreutes Wohnen" könnte auf alternativem Grundstück zentrumsnah realisiert werden, ohne dass dieses das Stadtbild des historisch gewachsenen Stadtkernes nachhaltig schädigen würde. | Foto: Ralf Schwejcar
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  • Das Projekt "Betreutes Wohnen" könnte auf alternativem Grundstück zentrumsnah realisiert werden, ohne dass dieses das Stadtbild des historisch gewachsenen Stadtkernes nachhaltig schädigen würde.
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Traismaurer Bürgerinitiative präsentiert alternatives Grundstück für umstrittenes Bauprojekt. ----

Das Stadtzentrum von Traismauer entstand im Laufe vieler Jahrhunderte und bildet ein harmonisches Ensemble. Der Hauptplatz von Traismauer wird durch einen geschlossenen und historischen Bauzustand geprägt, der die großen Entwicklungsstufen Spätantike, Mittelalter, Barock und Gründerzeit widerspiegelt und sichtbar macht. Es soll nun an der Adresse Hauptplatz 11 ein bestehendes Haus abgerissen und ein neuer Baukomplex geschaffen werden. Dadurch würde das historische Ensemble des Traismaurer Stadtzentrums nachhaltig beeinflusst und gestört werden sowie ein völlig neues Gesamtbild des Hauptplatzes und der Einfahrt ins Stadtzentrum entstehen.

Das beherzte Eintreten der unabhängigen Bürgerinitiative "Traismauer attraktiv erhalten" mit einer im November durchgeführten Unterschriftenaktion mit über 550 Unterschriften in nur vier Wochen brachte Aufschub in die Entwicklung dieses Projektes, Einreichunterlagen wurden zunächst vom Projektwerber zurückgezogen. Derzeit gibt es keine neue Einreichung des Projektes bei der lokalen Baubehörde.

Ztl.: Landesregierung erreichte Nachdenkpause.

Nach einem Gespräch der Projektwerber mit Vertretern der Landesregierung Anfang April müssen nun auch ein weiteres Mal die erst im Jänner vorgelegten Pläne umgeplant werden, und zwar hinsichtlich der Materialauswahl der Fassadengestaltung, der Detailgestaltung der Geländerkonstruktionen der geplanten Loggien und die Farbgestaltung des Staffelgeschosses. Die Bürgerinitiative "Traismauer attraktiv erhalten" schlägt nun in diesem Zusammenhang die Realisierung dieses Projektes gleich auf einem alternativen Standort, nämlich am Gartenring vor.

Ztl.: "Alternatives und besser geeignetes Grundstück ist vorhanden!"

"Die von der Landesregierung im April verordnete Nachdenk- und Umplanungsphase sollte man für weiterführende Planungen nutzen. Der Besitzer eines gleich großen Areals mitten in unserem Stadtzentrum mit einem direkten Zugang zum Hauptplatz wäre nun zu sehr günstigen Konditionen verkaufsbereit. Auf diesem Grundstück mit gleich großen Ausmaß, das genauso zentrumsnah wie das Grundstück am Hauptplatz 11 liegt, könnte man dieses Projekt bei denselben Bestimmungen des Bebauungsplanes leicht realisieren, jedoch ohne dass dieses unseren Stadtkern visuell beeinträchtigen oder schädigen würde. Zudem ist dieses Grundstück am Gartenring gegenüber bereits mit Wohnbauten erschlossen. Das geplante Projekt würde sich daher nach Ansicht vieler Experten auch weit harmonischer in seine Umgebung einfügen, als direkt am historischen Stadtkern", erklärt dazu die Sprecherin der Bürgerinitiative, Mag.a. Brigitte Horvath.

Obwohl nun dieses Alternativgrundstück vorhanden ist, weigert sich der Projektwerber bisher, diese Alternative ernsthaft zu prüfen. "Das ist nun wirklich absurd, hier braucht es auch ein Machtwort der Stadtpolitik. Zuerst hat es ja geheißen, es gäbe kein geeignetes alternatives Grundstück. Nun wird klar, dass auch dies eine glatte Unwahrheit war. Und obwohl dieses alternative Grundstück auch von namhaften Vertretern der Landesregierung favorisiert wird, heißt es nun doch tatsächlich, das vorgeschlagene Projekt hätte eine derartige Qualität, dass dieses einfach in die erste Reihe unseres Hauptplatzes gehöre! Der Obmann der Wohnbaugenossenschaft hat sich in diesem Zusammenhang sogar zu einer echten Beleidigung unseres Stadtbildes hinreißen lassen, in dem er meinte, man könne die Innenstadt von Traismauer nicht mit anderen historischen Plätzen, etwa von Langenlois, vergleichen. Er möchte mit diesem Projekt unserer Gemeinde einen notwendigen neuen Eingangsbereich des Hauptplatzes geben. Das ist eine echte Beleidigung der Geschichte unseres Stadtbildes und auch der zahlreichen privaten Hausbesitzer, die mit viel Liebe und auch mit großem finanziellen Aufwand dieses Stadtbild bis heute erhalten haben", so Horvath.

Ztl.: Alternative Nutzung für Hauptplatz 11 ohnehin notwendig.

"Auch eine Nachdenkpause für das dann weiter brachliegende Grundstück Hauptplatz 11 wäre positiv, weil man hier ohnehin radikal umdenken muss. So ist dieses Grundstück aufgrund seiner prominenten Lage nach Ansicht vieler Experten für einen zwangsläufig billig zu realisierenden sozialen Wohnbau ohnehin völlig ungeeignet. Hier braucht man ein tiefergehendes Investment, das kann und darf man nicht einfach billig verbauen!", erklärt Horvath.

Ztl.: "Unsere Heimat wird uns geraubt!"

Die Bürgerinitiative will in jedem Fall das historische Stadtbild gewahrt sehen, da dies auch für die Identität der Stadt und auch für den Tourismus essentiell ist. Horvath erinnerte in diesem Zusammenhang auch an ein Vorwort des Landeshauptmannes von Niederösterreich, Dr. Erwin Pröll, in der Zeitschrift "Stadt und Land" aus Herbst 2013, in dem er wörtlich meinte, "wenn es uns gelingt, den Menschen den Wert von historischer Bausubstanz als Charakteristikum ihres Heimatortes zu vermitteln, werden sie (...) die architektonischen Besonderheiten als Synonym für Heimat wahrnehmen." "Ich persönlich habe diesem Zitat nichts hinzuzufügen, ganz im Gegenteil. Es ist ein Gebot der Stunde, die besondere städtebauliche Qualität unseres Hauptplatzes zu schützen, nicht zuletzt aufgrund unserer Tourismus- und Fremdenverkehrsbetriebe, die auf ein ansehnliches Ambiente der Innenstadt angewiesen sind. Gegenwärtig sind jedoch die Betreiber des Projektes Hauptplatz 11 und auch der Bürgermeister als Baubehörde drauf und dran, uns diese Heimat zu rauben!", so Horvath abschließend.

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