Windkraft: "Entscheidung sorgfältig und nicht voreilig abwägen!" -
Utl.: Bürgerliste MIT mit ersten Festlegungen ---
Bereits im Herbst wird eine Volksbefragung zum Thema "Windkraft" in der Stadtgemeinde Traismauer stattfinden. Konkret geht es um derzeit geplante 11 Windkraftanlagen, wobei nicht alle in der alleinigen Entscheidungshoheit der Stadtgemeinde Traismauer liegen. Am Donnerstag Abend fand auf Einladung der parteiunabhängigen Bürgerliste MIT die erste über das Gremium des Traismaurer Stadtrates hinausgehende Informationsveranstaltung des Betreiberkonsortiums Schwarzenbohler/WEB mit dem engsten Mitarbeiterkreis der Bürgerliste MIT sowie weiteren interessierten Meinungsbildnern im Rathaus statt. Nach einer Präsentation des Projektes durch den WEB-Projektleiter Dipl.Ing. Arnold Kainz war dabei auch Zeit für eine ausführliche Fragerunde, bei der viele Anmerkungen, Meinungen und auch kritische Fragen der Anwesenden kompetent und umfassend diskutiert und beantwortet werden konnten.
Eines wurde jedoch klar: Bis eine endgültige Entscheidung möglich sein wird, müssen noch viele Unterlagen sowie vor allem Visualisierungen und Fotomontagen der konkreten Ansichten der bis zu 200 Meter hohen Anlagen im Gelände erarbeitet und vorgelegt werden. Hier wurde der Bürgerliste MIT von den Betreibern die Vorlage von Visualisierungen der konkreten Ansichten vom Standort der LB43 aus in Richtung Eichberg, vom Ortsende von Waldlesberg (beim Feuerwehrhaus Waldlesberg) Richtung Süden als auch vom Standort Wagram in Richtung des Nasenberges zugesagt. Weiters gibt es auch noch keine abschließende Festlegung der Gemeinden Sitzenberg-Reidling und Herzogenburg zur Schutzgrenze von 2.000 Metern, sodass derzeit auch noch nicht klar ist, ob überhaupt zu den im Raum Waldlesberg geplanten drei Windrädern, die in der alleinigen Entscheidungshoheit der Stadtgemeinde liegen, noch weitere Windkraftanlagen möglich sein werden. Insgesamt sind derzeit 11 Windkraftanlagen projektiert.
Ztl.: Erste Festlegungen der Bürgerliste MIT.
Mangels vollständiger Unterlagen ist daher aus heutiger Sicht eine abschließende Meinungsbildung gar nicht möglich. In zwei Punkten hat sich die parteiunabhängige Bürgerliste MIT jedoch bereits festgelegt, die auch ein Kriterium für eine abschließende Empfehlung für die Volksbefragung darstellen werden:
1) Bei der konkreten Formulierung der Fragestellung bei der Volksbefragung muss - ebenso wie bei der bereits durchgeführten Volksbefragung zu zwei konkreten und möglichen Umfahrungsvarianten in 2012 - über ein klar abgegrenztes Projekt mit einem definierten Ausmass und einer definierten Zahl an Windkraftanlagen entschieden werden können. Einer allgemeinen Abstimmung zum Thema der Nutzung der Windkraft am Gebiet der Stadtgemeinde (und damit über einen Blankoscheck für eine nicht begrenzte Anzahl an Windkraftanlagen in der möglichen Widmungszone) wird die Bürgerliste MIT nicht zustimmen, das war auch der klare Tenor der anwesenden Bürgerinnen und Bürger.
2) Neben der grundsätzlichen Entscheidung über die Nutzung erneuerbarer Energieformen muss auch auf die touristische und wirtschaftliche Bedeutung des betroffenen Naherholungsraumes, v.a. am Höhenrücken des Nasenberges, Rücksicht genommen werden. Über die geplanten vier Windkraftanlagen direkt am Höhenrücken hinter der Kellergasse am Eich- und Ahrenberg soll daher nur nach einer vorherigen Zustimmung der beiden hauptbetroffenen Kellergassenvereinigungen abgestimmt werden, bei Ablehnung dieser Standorte durch die Betroffenen sollen diese Anlagen vorab aus dem Projekt gestrichen werden.
"Es gilt bei diesem Thema, öffentliche Interessen, wie etwa zusätzliche Einnahmen für unsere Gemeinde von bis zu 30.000 Euro pro Windkraftanlage, mit den Interessen der Landschaftserhaltung, des Tourismus und der Ökologie sorgfältig und keinesfalls voreilig abzuwägen. Dabei geht es auch um berechtigte wirtschaftliche Interessen betroffener Gruppen und auch um die weitere Existenz von über Jahrzehnten gewachsenen Strukturen und Betrieben in unserer Stadtgemeinde!", sagt dazu Stadtrat Lukas Leitner nach der Aussprache mit dem Betreiberkonsortium.
Ztl.: Weitere Termine folgen.
"Wir haben zum Thema der Windkraftnutzung nun noch im Sommer weitere Informationsveranstaltungen, auch mit unabhängigen Experten, bei der wir alle Informationen aus erster Hand, also direkt von den Betreibern und Experten, erhalten werden. Zudem suchen wir aktiv das ausführliche Gespräch mit wichtigen Dialoggruppen, wie etwa den Winzervereinigungen am Eichberg und Ahrenberg, den betroffenen Grundstückseigentümern, Anrainern, den Tourismusbetrieben und Vertretern der Jägerschaft, um auch deren Haltung zur Nutzung der Windkraft in unserer Gemeinde zu besprechen. Wir werden diesen Prozess auch mit einer Information an die Bevölkerung und mit einer Online-Umfrage ergänzen. Nach diesen Gesprächen und Terminen werden wir dann intern unsere Meinungsbildung bei diesem nicht einfachen Thema abschließen und rechtzeitig vor der Volksbefragung die endgültige Position der Bürgerliste MIT kommunizieren", so Leitner abschließend.
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