Klöppeln: Römerstadt ist der Sucht verfallen
Wer es einmal ausprobiert hat, kann es nicht mehr lassen: Klöppeln erobert Traismauer.
TRAISMAUER. Diese Handwerkskunst sieht nicht nur kompliziert aus, sondern ist es auch: Wer das Klöppeln meistern will, muss dabei vollständig konzentriert sein, ansonsten schleichen sich Fehler in das Werkstück ein. Trotz des hohen Schwierigkeitsgrades steckt die Römerstadt gerade im Klöppelfieber - nicht zuletzt, weil im Oktober der Klöppelkongress mit Spitzenausstellung, organisiert vom Verein Klöppeln und Textile Spitzenkunst, hier bei uns stattfindet.
Schwierige Handwerkskunst
In Vorbereitung auf den Kongress, lassen sich sechs Frauen im Rahmen eines Kurses der Volkshochschule in diese seit über fünfhundert Jahren etablierte Technik von Referentin Gabriele Weber einweisen. Sie selbst hat das Klöppeln vor neunzehn Jahren für sich entdeckt: "Vom ersten Kursabend an, hat mich das Klöppeln nicht mehr losgelassen. Schließlich habe ich selbst die Ausbildung zur Kursleiterin gemacht." Dass diese Handwerkskunst einen in eine Art Bann zieht, hört man nicht nur von den Kursteilnehmerinnen, sondern auch von Organisatorin Elisabeth Schiesser: "Wenn man es einmal ausprobiert hat, kann man nicht mehr damit aufhören", lacht die Traismaurerin, "Das Anliegen unseres Vereines ist, dass dieses Handwerk einem breiteren Publikum bekannt wird. Klöppeln ist eine ganz andere Art von Handwerk - das lässt sich mit Häkeln oder Stricken gar nicht vergleichen." Der große Unterschied: Klöppeln fordert ständige Wachsamkeit und vor allem eine Menge Zeit. Die spielt jedoch für die Klöppler keine große Rolle: "Wir schauen beim Arbeiten nicht auf die Uhr. Wir genießen viel eher. Wer Stress bekommt, arbeitet Fehler ein."
"Man lernt immer dazu"
Der Kurs, der momentan noch bis voraussichtlich 14. Mai läuft, ist die Fortsetzung von einem Kurs im Vorjahr. Die Belegschaft ist jedoch gleich geblieben. Neu-Klöpplerinnen, wie Regina Fischer, machen langsam aber sicher erste Fortschritte: "Am Anfang habe ich mich schon ein wenig geplagt", erinnert sie sich, "Jetzt merkt man schon einen Unterschied. Es ist aber ein ständiges Ausprobieren." Ihre Werkstücke (Bild) sprechen in diesem Zusammenhang für sich - sah das erste Stück noch ungleichmäßig aus, fiel der Engel, der für Weihnachten gefertigt wurde, hingegen schon wesentlich gekonnter aus. "Man wird immer besser", betont Schiesser, "Auch wenn man schon jahrelange Erfahrung hat, lernt man ständig neu dazu."
Zur Sache
Die 8. Spitzenausstellung, unter dem Titel "Spitzen - Bereicherung des Alltags", findet am 9. und 10. Oktober im Schloss Traismauer statt. Freitag: 10 bis 18 Uhr; Samstag: 9 bis 18 Uhr.
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