Dürnstein
Propst Petrus Stockinger führte durch die „Entdeckung des Wertvollen“ in Stift Dürnstein

Erinnert an die Klagemauer in Jerusalem: Das "Schöne" wird im Rahmen der Ausstellung von jedem Gast selbst definiert. | Foto: Loiskandl
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  • Erinnert an die Klagemauer in Jerusalem: Das "Schöne" wird im Rahmen der Ausstellung von jedem Gast selbst definiert.
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Das Gute zu tun, das Schöne zu bewahren und das Wahre zu suchen waren und sind die Grundaufträge der Herzogenburger Augustiner-Chorherren, die als Eigentümer des Stiftes Dürnstein das kulturelle Erbe des Hauses aufrechterhalten. Diese Ziele bilden auch die Inhalte der neueröffneten Dauerausstellung im Stift, durch die Propst Petrus Stockinger am letzten Dienstag führte.

HERZOGENBURG/DÜRNSTEIN. Die gotische Säulenhalle aus dem vierzehnten Jahrhundert, Zeugnis der Gründungszeit des Klosters, der harmonisch gestaltete Stiftshof mit seinen reich verzierten Fassaden bis hin zur Donauterrasse mit dem einzigartigen Blick auf den Skulpturenschmuck des blauen Kirchturms - sie alle sind Teil des Ausstellungsrundganges „Entdeckung des Wertvollen“. In diesem sollen die Besucher die Möglichkeit haben, in das geistliche Programm, das dem Bau des barocken Juwels zu Grunde liegt, einzutauchen und sich individuelle Gedanken über das "Gute", das "Schöne" und das "Wahre" zu machen. In einer exklusiven Führung erklärte Propst Petrus Stockinger (Herzogenburg) die Hintergründe zur Ausstellung.

Ausstellungsthemen, die aktueller sind, denn je

Das "Gute" in der Säulenhalle
Vom Stiftshof mit seinem imposanten Kirchenportal gelangt man in die restaurierte gotische Säulenhalle aus dem vierzehnten Jahrhundert, die erst durch die neue Ausstellung zugänglich gemacht wurde. Sie widmet sich dem Thema „das Gute tun“. Ein Modell der Stadt Dürnstein und ein Film veranschaulichen die abwechslungsreiche Geschichte von Stadt und Stift. Im Regal an der Querseite des Raumes befinden sich, nach Kontinenten geordnet, über einhundert verschiedene Übersetzungen der Bibel, die die Gäste dazu animieren, historische Erzählung über das "Gute" zu entdecken.

Das "Schöne" im blauen Kirchturm
Im zweiten Teil der Ausstellung - "das Schöne bewahren“ sind die Besucher eingeladen, über ihre persönliche Definition von "Schönheit" nachzudenken, diese aufzuschreiben und den Zettel später in eines von vielen freien Löchern in einer Wand zu stecken. "Eine Idee, die von den Besuchern sehr gerne und eifrig genutzt wird: Die Gruppen stürzen sich darauf.", ist der Propst erfreut, "Aus den vielen gesammelten Zetteln soll später ein Kunstprojekt entstehen." Bei einer Madonna-Statue werden die Gäste gefragt, was sie an dieser als schön empfinden. "Genannt werden meist die offenen Haare, die Krone, das goldene Gewand.", erklärt Stockinger, "Was eigentlich bemerkenswert ist, übersehen die meisten: Das Futter des Mantels, den die Madonna trägt, ist blau. Das ist kein Zufall: Es soll bedeuten, dass Maria den Himmel in sich trägt." Blau als Farbe des Himmels und als Farbe des Kirchturms wird im darauffolgenden Ausstellungspunkt thematisiert: Eine Wand mit über 260 verschiedenen Blautönen lädt ein, dass Blau des Kirchturmes (Smalteblau), aber auch das eigene Lieblingsblau zu suchen. Höhepunkt jedes Stiftsbesuches ist der Besuch der Donauterrasse mit dem einzigartigen Blick auf den blauen Kirchturm und in die Wachau mit der Donau.

Das "Wahre“ im Mittelpunkt
Von der Terrasse führt der Rundgang in das Obergeschoss, das den Besuchern Zugang zum dritten Teil der Ausstellung - „das Wahre suchen" - gewährt. "Gerade in Sachen 'Fake News' erlebt dieses Thema auch heute wieder eine Art Renaissance.", so Stockinger, "Der Raum soll verdeutlichen: Es zahlt sich trotz allem aus, nach der Wahrheit zu suchen." Hier befindet sich die Nachbildung des Tabernakels der Stiftskirche, einer Kugel mit 44 Szenen aus dem Leben Jesu Christi. In der gemeinsamen Präsentation mit einem Erd- und Himmelsglobus zeigt der Tabernakel, dass der Mensch Teil eines großen Ganzen ist. Im angrenzenden Festsaal lohnt sich ein Blick an die Decke: das biblische Gastmahl wurde von Martin Johann Schmidt, genannt „Kremser Schmidt“ gemalt.
Highlight für große und kleine Baumeister ist der Kreativraum: In diesem kann der Stiftsturm mit blauen Plastikbausteinen nach- oder ein eigener Kirchturm gebaut werden.
Die Besuchern gelangen anschließend zur Empore der Stiftskirche, welche früher von den Augustiner-Chorherren zum Gebet genutzt wurde. Davon zeugen noch heute die Sitzgelegenheiten, in denen die Besucher gerne Platz nehmen und einen ersten Blick in die Stiftskirche mit ihrer prachtvollen barocken Ausstattung werfen können.

Besichtigung der prunkvollen Kirche

Über die Sakristeitreppe gelangt man in das Erdgeschoss und somit zur letzten Station, der Stiftskirche, die Maria Himmelfahrt geweiht ist. Für den barocken Menschen galt nur eine reich geschmückte Kirche mit einer schwungvollen und bewegten Raumarchitektur mit Emporen, Logen, Kapellenzonen, Durchblicken und Fensterfolgen als würdiger Festsaal. Der Rundgang endet im Stiftshof, wo die Gäste an einem Spiegel ein Selfie von sich mit dem blauen Kirchturm machen können. Der Ausgang führt durch den Kassen-/Shop-Bereich, der eine kleine Auswahl an Devotionalien, hochwertigen regionalen Köstlichkeiten und Souvenirs bereithält.

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