„Rolling Stone“ versus „Mr. Lik“
Auf dem tollen fünften Platz lagen Christian Mrlik und Leopold Welsersheimb nach fünf Sonderprüfungen – dann vereitelte ein plötzlich auftauchender Stein alle weiteren Hoffnungen. Schade, denn mit dem neueren Fließheck-Subaru konnten sich die beiden gut anfreunden…
Schwierig und schmierig präsentierten sich die Sonderprüfungen der Bosch Super plus-Rallye, weil es vor dem Start heftig geregnet hatte. Auch wenn es am Beginn der Rallye keinen Regen mehr gab, änderte das nichts an den heimtückischen Streckenkonditionen. Christian Mrlik nickt: „Von Auftrocknen war keine Rede, vor allem in den Waldpassagen war es schlammig, vor allem an jenen Stellen, wo gecuttet wurde. Der Gripp war daher nur sehr begrenzt.“
Das sind im Grunde jene Bedingungen, die Christian Mrlik und seinem Co-Piloten Leopold Welsersheimb besonders liegen – erstmals im neueren Fließheck-Subaru des Stohl Racing Teams unterwegs, lagen sie nach fünf Sonderprüfungen auf dem tollen fünften Gesamtrang, als drittbestes Nicht-S2000-Auto und als Führende der Klasse 3.
Der Stein auf SP 6
Doch dann, auf dem letzten Rundkurs, im Dunkel der bereits angebrochenen Nacht, machte ein Stein alle Hoffnungen des „Powerduos“ zunichte. Mrlik erzählt: „Den hat einer der vorherfahrenden Kollegen auf die Strecke gewirbelt, und zwar genau auf der Ideallinie. So wurde der Reifen rechts vorne beschädigt – wir entscheiden uns, auf der Prüfung zu stoppen und das Rad zu wechseln, um keine Folgeschäden am freundlicherweise kurzfristig zur Verfügung gestellten Subaru zu vermeiden.“
Der Reifenwechsel gestaltete sich schwierig: „Es war finster und das Gelände uneben – das war kein leichtes Unterfangen“, berichtet Mrlik. Rund sechs Minuten hat der Wechsel gedauert, womit man auf Platz 40 abrutschte. „Im Nachhinein betrachtet, hätte man doch auf dem auflösenden Reifen ins Ziel fahren müssen, dann hätten wir sicher nicht so viel Zeit verloren“, erklärt Mrlik in seiner Schlussbilanz.
Aufholjäger
Am nächsten Morgen musste man als 40. statt als Fünfte die Fahrt fortsetzen, Mrlik gibt ehrlich zu: „Da war dann schon ein wenig die Luft draußen, wir fuhren nicht mehr auf Angriff und nutzten die Kilometer, um uns weiter mit der Abstimmung des Subaru zu beschäftigen - um besser verstehen zu können, wie das Auto auf gewisse Änderungen im Setup reagiert.“
Obwohl nicht auf Angriff unterwegs, pflügten Mrlik und Welsersheimb durch das Feld, holten Position um Position auf, um am Ende noch Platz 15 zu belegen, was in der Division I dem sechsten Platz entspricht, in der Klasse 3 wurde sogar noch Platz zwei erzielt. Bitter ist: Ohne den Reifenschaden wären die beiden in den Top 5, wenn nicht sogar noch weiter vorne gelandet…
Mrlik hakt den Reifenwechsel ab und erfreut sich an der guten Performance, die man ansonsten an den Tag legen konnte: „Wir konnten wieder einmal unser Potenzial demonstrieren – und die mit rund 40 Kilometern längste Sonderprüfung im ÖM-Kalender, die am Samstag auf dem Programm stand, hat sich gar nicht so lang angespürt, wie wir uns das zuvor gedacht haben.“
Eines ist Christian Mrlik und Leopold Welsersheimb noch besonders wichtig: „Unsere Teamkollegen Bernhard Ettel (Co-Pilot von Hermann Neubauer, Anmerkg.) und Hermann Haslauer hatten leider böse Unfälle - wir wollen unser Mitgefühl zum Ausdruck bringen und wünschen den beiden alles Liebe und baldige Genesung.“
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.