190 Euro für Parkzeit-Überschreitung
Private Park-Sherrifs überwachen Parkplätze mit Kameras – legal
ST. PÖLTEN (wp). "Ich war nicht einmal wenige Minuten auf dem EKZ-Parkplatz, da kam schon ein in Schwarz Gekleideter und fotografierte mein Auto samt Nummernschild - aber auch dutzende andere", empört sich eine Anruferin vergangene Woche am Redaktionstelefon der Bezirksblätter. Mit den Fotos solle nur sichergestellt werden, dass niemand länger als drei Stunden stehen bleibe, soll der mittlerweile als Parkwächter Ausgewiesene auf Fragen geantwortet haben. Ansonsten müsste man nämlich 190 Euro zahlen. "Wie komme ich dazu, dass hier jemand mein Auto fotografiert?", so die Anruferin. Sie ist nicht die Erste, die sich über derlei beschwert. Immer wieder berichten Leser, dass sie bereits zur Kassa gebeten wurden.
"Ja, dies passiert in St. Pölten relativ oft", bestätigt Thomas Mitter seitens der Firma Parkrecht Verwaltungs GmbH aus Linz. Neben dem Merkur Center Süd, auf dem sich der Vorfall ereignete, würde man noch zahlreiche andere Plätze, meist stark frequentierte Einkaufsbereiche in der Landeshauptstadt oder auch den Bahnhof als Parkraumwächter überwachen. "Konzerne, meist Handelsbetriebe, bedienen sich unserer Dienstleistungen, da irreguläre Dauerparker sonst der Laufkundschaft die Plätze beim Einkauf wegnehmen würden", so Mitter. "Niemand akzeptiert, wenn ein Fremder den eigenen privaten Parkplatz verstellt oder der Nachbar einfach mein Pool benutzt", wirbt Mitter um Verständnis. Aber gleich 190 Euro Strafe? "Als privater Parkraumüberwacher können wir keine Strafe ausstellen. Parksünder erhalten ein Schreiben unseres Rechtsanwaltes. Mit der Bezahlung der geforderten Summe wird eine Besitzstörungsklage abgewendet. Und im Übrigen werde die Überwachung gut sichtbar angekündigt. Das Fotografieren bzw. etwaig installierte Kameras sind bei der Datenschutzkommission gemeldet.
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