Life Science-Projekt der FH ausgezeichnet

- hochgeladen von Bezirksblätter Archiv (Werner Pelz)
Auf der Fachtagung „Innovationen in der Medizintechnik“, die in der Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth stattgefunden hat, wurde der senetics Innovation-Award 2013 vergeben. Forscher des Kompetenzfeldes Simulation der Fachhochschule St. Pölten erhielten einen der Preise für die Arbeit an einem Chip, der einzelne Tumorzellen im Blut erkennen soll.
St. Pölten, 27.03.2013 – Um die Innovationskraft innerhalb der Healthcare-Branchen zu fördern, vergibt die senetics healthcare group GmbH & Co. KG in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk für innovative Zulieferer in der Medizintechnik (NeZuMed) jährlich den senetics Innovation Award in drei Preiskategorien.
Aus mehr als 230 BewerberInnen wählte die Fachjury die besten Projekte aus. Dabei konnte ein interdisziplinäres Projekt unter Mitwirkung der Fachhochschule St. Pölten den Preis in der Kategorie „Innovativste Produktidee oder Patent im Healthcare-Bereich (noch nicht am Markt)“ für ein Filtersystem für zirkulierende Tumorzellen gewinnen.
Das Projektkonsortium aus FH St. Pölten, Donau Universität Krems, Austrian Institute of Technology, Landeskrankenhaus Krems und Universität Zilina konnte sich unter namhaften und bedeutenden Firmen und Universitäten durchsetzen. Im vergangenen Jahr wurde das Projekt bereits mit dem Futurezone Innovation Award ausgezeichnet.
Chip zum Nachweis einzelner Krebszellen
Der Chip funktioniert wie ein Miniatursieb: Einzelne im Blut zirkulierende Krebszellen werden zurückgehalten und aus dem Blut filtriert. Durch diesen verbesserten Nachweis könnten sowohl die Krebsdiagnose als auch das Überwachen nach einem bereits aufgetretenen und entfernten Tumor verbessert werden.
Wenn ein Tumor erkannt und behandelt worden ist, können einzelne Krebszellen immer noch im Körper verbleiben und in der Blutbahn zirkulieren. Sie bilden die Basis für mögliche Metastasen und ein Wiederauftreten des Tumors. 90 Prozent der Krebstodesfälle sind eine Folge von Metastasen und nicht des Primärtumors. Könnte man vereinzelte Krebszellen im Blut besser nachweisen, könnte die Therapie früher beginnen – ein entscheidender Faktor für den Erfolg.
Markus Gusenbauer, Forscher aus dem Kompetenzfeld Simulation, freute sich über die Auszeichnung: „Zirkulierende Tumorzellen sind wichtig für die Diagnose und erfolgreiche Behandlung von Krebspatienten. Unsere neuartige Methode ermöglicht es, durch magnetisch regulierte Filterstrukturen gezielt nach diesen Zellen zu suchen. Simulationen bringen dabei einen genauen Einblick in die miniaturisierte Welt der Blutzellen und liefern Designvorschläge für erste Prototypen. Ein fehlender Baustein für die erfolgreiche Umsetzung des Filters ist noch ein starker Industriepartner. Mit der wiederholten Auszeichnung, die unserem Team die Akzeptanz in der Wirtschaft zeigt, wird uns das auch gelingen.“




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