SVW: „Kämpfen für Gleichstellung“
SP-Wirtschaftsverband fordert bessere Bedingungen für Selbständige
ST. PÖLTEN (wp). „Selbständige sind sozial schlechtergestellt“, befindet Werner Blum, Bezirksvorsitzender des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes. Der größte Unterschied etwa zu unselbständig Erwerbstätigen liege im Bereich der Sozialversicherung: Selbständige hätten Selbstbehalte zwischen 20 und 50 Prozent zu tragen. In den letzten Jahren wurden viele Arbeitnehmer in die Selbständigkeit gedrängt, wo sie nun nicht selten für ihre ehemaligen Arbeitgeber als Ein-Personen-Unternehmer (EPU) oder Kleinunternehmer zu günstigeren Konditionen Aufträge erfüllen. „Das sind bereits 50 Prozent der Selbständigen“, erklärt Blum. „Diese müssen im Durchschnitt mit einem jährlichen Einkommen von weniger als 11.329 Euro auskommen“, assistiert Stellvertreter Thomas Dengler, „also 944 Euro monatlich.“ Die Mindesbeitragsgrundlage für Selbständige für die Sozialversicherung etwa beträgt 667 Euro. Unschwer zu errechnen, dass dann noch Selbstbehalte und andere Gebühren existenzbedrohend sind. In einer Umfrage unter ihren Mitgliedern erhoben die roten Wirtschaftstreibenden, wo der Schuh drückt. So gaben viele die Schlechterstellung im Mutterschutz, aber auch die fehlende Absicherung im Krankheitsfall an. Wenn Arbeiten nicht möglich ist, kann auch nichts verdient werden. 80 Prozent der Befragten wollen eine Abschaffung des Selbstbehaltes in der Krankenversicherung. 60 Prozent eine bessere steuerliche Absetzbarkeit von Arbeitsräumen und Arbeitsplätzen im Wohnungsverband. 87 Prozent wollen auch einen normalen PKW steuerlich abschreiben, da er meist Arbeitsmittel ist. Das ist derzeit nicht möglich. 77 Prozent wünschen sich bei Arbeitsunfähigkeit Krankengeld.
Zufrieden mit Infrastruktur
Interessant ist die Frage über die Zufriedenheit mit der infrastrukturellen Versorgung. Hier wurden vor allem die Postdienste kritisch beleuchtet: 33 Prozent kritisierten häufige Probleme bei der Zustellung, 56 Prozent beklagen die Unübersichtlichkeit der Tarifstufen der Postdienste und 40 Prozent deren Höhe. Die Straßen- und Verkehrssituation im Zentralraum wird von den Befragten aber mehrheitlich als zufriedenstellend beurteilt.
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