Herzogenburg: Ex- Hotelier jagt Kunstdieb
Herzogenburg: Sogar Interpol fahndet nach Walter Schenners 18 wertvollen - und verschwundenen - Bildern. Für sachdienliche Hinweise warten ein vierstelliger Finderlohn!
HERZOGENBURG/ÖSTERREICH (jp). "Was glauben Sie was das für ein Spießrutenlauf war", sagt Walter Schenner, ehemaliger Hotelbetreiber. Er - der eigentliche Besitzer der Gemälde von Carlo Battisti (1910 - 1985) - hat soeben seine komplizierte Geschichte erklärt. Der Herzogenburger verdächtigt die ehemalige Freundin, doch bis jetzt konnten bei den kriminalpolizeilichen Ermittlungen nur ihre Falschaussagen nachgewiesen werden. Nun aber regt sich der Fall und die Spur ist wieder heiß.
Neueste Spur
Die Gemälde haben jeweils einen Wert von bis zu 4000 Euro. Um sie wiederzufinden hat Schenner nach polizeilichen und gerichtlichen Anzeigen und Verfahrenseinstellungen auch Einsprüche erhoben und Instanzen gewechselt. Er ist immer noch auf der Suche nach Hinweisen.
"Die Bilder sind verschwunden und in die Fahndung aufgenommen worden", fasst Chef-Fahnder NÖ Hannes Danmayer die Lage zusammen. In einer regionalen Zeitung wurde Schenner fündig, in einem Artikel über das Heimatmuseum in Bad Ischl. Dort war nämlich eines der verschwundenen Battisti Gemälde ausgestellt worden. Schenner erstattete Anzeige bei der Polizei Bad Ischl. "Vor einiger Zeit ist etwas Neues aufgetaucht", sagt Walter Schenner.
Ein Zahnarzt aus Bad Goisern hat dieses eine Bild vermutlich bei einem Antiquitätenhändler erworben - im guten Glauben. Doch der Antiquitätenhändler besitzt keine definitiven Aufzeichnungen, woher er das Bild seinerzeit bekommen hat. Und wo sind dann die übrigen 17 Bilder? Walter Schenner schrieb bereits an Galerien und bat sie um Hinweise. Nun wendet er sich an die breite Öffentlichkeit: "Ich möchte dem Suchen endlich ein Ende setzen."
Beim Umzug verschwunden
Vermutungen hat Schenner schon. Vor etwa zehn Jahren hat er zwecks Umzug die Gemälde in der Wohnung seiner damaligen Freundin deponiert. Als er dann eines Tages in die Wohnung eintreten wollte, musste Schenner feststellen, dass der Schlüssel nicht mehr sperrt. Seitdem sehen sich die Kontrahenten nur noch vorm Richter. "Das ist die eine Vermutung." Die andere: Die Bilder könnten laut Walter Schenner auch bei den Freundinnen und Zeugen der Ex zu finden sein. "Bisher sind sie noch nicht aufgetaucht", gibt Danmayer zu verstehen.
Zur Sache:
Für sachdienliche Hinweise, welche zum Auffinden der Gemälde führen wurde ein Finderlohn von € 1.000.- ausgelobt. Sachdienliche Hinweise an die Kriminalpolizei des Landeskriminalamtes Oberösterreich: 05 133 400 440.
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