O du mein Kreisverkehr
Die Bezirksblätter Herzogenburg/ Traismauer haben sich auf die Lauer gelegt und nachgezählt: Wie viele Lenker, wieviele blinken?
HERZOGENBURG/TRAISMAUER (jp). Sie schießen in den letzten Jahren wie Schwammerl aus dem Boden: Kreisverkehre sind „in“. Exakt 399 gibt es davon auf Niederösterreichs Landesstraßen, vier davon bei uns in Herzogenburg/Traismauer. Untersuchungen zeigen: Kreisverkehre verkürzen sowohl die Wartezeit für Autofahrer als auch die Unfallhäufigkeit, wie das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) betont. Die BEZIRKSBLÄTTER haben sich in Herzogenburg auf die Lauer gelegt und ganz genau gezählt, wie viele Autos pro Stunde durch einen Kreisel düsen – und wie viele davon aufs Blinken verzichten.
Halbwegs brave Blinker
Halb zwei. Der Kreisverkehr beim Einkaufszentrum an der St. Pöltner Straße in Herzogenburg wird rege in Anspruch genommen. "Schnell noch einkaufen, morgen ist Sonntag", denken sich manche vielleicht. Doch in der Hektik des Alltags vergisst man gleich dies und jenes - beim Verlassen des Kreisverkehrs zum Beispiel aufs Blinken! Nun wollen wir es genau wissen und zücken den Stift. Eine Stunde später sind gleich sechs Notizbuchseiten voll mit Strichen. Insgesamt rollen in einer Stunde rund 1200 Automobile, Motorradfahrer und Radler durch bloß einen Herzogenburger Kreisverkehr. Fast jeder vierte vergisst dabei aufs Blinken: Rund 300 Lenker an der Zahl. Hierunter fallen jedoch auch diejenigen, die allein im Kreisverkehr waren und sich das Blinken wohl ersparten. Auf jeden Fall hat sich die Mehrzahl brav an die Regeln gehalten und fest steht: Der Verkehr ging flüssig voran. Florian Schneider, vom Kuratorium für Verkehrssicherheit sieht Kreisverkehre als Bereicherung für den Verkehr. Er sagt: "Kreisverkehre sind sicherer als nicht ampelgeregelte Kreuzungen, da die Konfliktsituationen in Summe reduziert werden."
Optik zählt
Traismaurer Bürgermeister Herbert Pfeffer betont auch die ästhetische Komponente von Kreisverkehren: "Kreisverkehre bieten einer Gemeinde unendlich viele optische Gestaltungsmöglichkeiten, wo die Regionalität oder auch spezifisch eine Thematik hervorgehoben und beworben werden kann. Eine 'grüne Insel' inmitten von Asphaltbändern." Auch das Unfallrisiko sieht der Stadtchef minimiert. Also: nicht aufs Blinken vergessen!
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