Heizwerk-Zusage an Alpenland bereits im Jahr 2014! -
Realisierung zum Nachteil des Gemeindevermögens. ----
Die Stadtgemeinde Traismauer bekommt - aufgrund eines Gemeinderatsbeschlusses vom 28. September - ein Nahwärmewerk (Heizwerk), und zwar auf einem mitten im Stadtzentrum gelegenen Grundstück in der Traismaurer Siedlung direkt vis-a-vis der Wohngebäude und des Kinderspielplatzes. Die Bürgerliste MIT hat als einzige Gemeinderatsfraktion gegen diese Beschlüsse gestimmt. Und nun wurde auch der wahre Grund für die Eile von SPÖ-Bürgermeister Herbert Pfeffer bei diesem für die Traismaurer Gemeindekassa stark nachteiligen Beschluss klar: "Bereits im Jahr 2014 hat Bürgermeister Pfeffer der Wohnbaugenossenschaft Alpenland für das Objekt des Betreuten Wohnen am Hauptplatz 11 im Zuge der Vorbereitungen zur Erteilung der Baubewilligung, die dann ja auch im Jänner 2015 erteilt worden ist, einen Nahwärmeanschluss zugesagt, um Technikkosten sparen zu können. Folglich war diese Form der Energie- und Wärmeversorgung in den damaligen Einreichunterlagen enthalten, wie wir nun direkt von Insidern der Projektentwicklung für den Hauptplatz 11 erfahren haben. Als dann wenig Taten zur Realisierung folgten, plante die Genossenschaft zu Beginn des heurigen Jahres bereits eine Alternativversorgung mit einer Gastherme, weil sie nicht mehr fix mit der Nahwärmeversorgung rechnen konnte. Dann folgte jedoch eine verbindliche Zusage des Bürgermeisters an die Alpenland im Juni 2016, was nun die Eile bei der Realisierung des Heizwerkes erklärt, da ja bereits im Jahre 2017 die Nahwärme zur Versorgung des Objektes am Hauptplatz 11 benötigt wird!", erklärt dazu MIT-Klubsprecherin und Gemeinderätin Elisabeth Wegl.
"Für uns ist das ein Trauerspiel: Die Gemeinde zahlt nun einseitig hohe Anschlusskosten an einen privaten Betreiber in Höhe von 200.000 Euro, bindet sich einseitig und von Seiten der Gemeinde unkündbar für 20 Jahre an diesen Betreiber und wird nun zudem in den nächsten Monaten von einem Leitungsbau in der gesamten Innenstadt beeinträchtigt, nur damit die Alpenland zu ihrer Nahwärme zur Beheizung des Objektes am Hauptplatz 11 kommen wird. Ein besonders peinliches Argument ist dabei auch die aktuelle Aussage des Bürgermeisters in einer Bezirkszeitung, die Anschlusskosten seien nur deshalb so hoch, weil ja dafür die gesamte Innenstadt für den Leitungsbau aufgegraben werden muss. Das ist alles wirtschaftlich nicht nachzuvollziehen! Die Vorgangsweise einer ersten Zusage des Bürgermeisters an die Alpenland zur Nahwärmeversorgung in 2015 und dann danach verbindlich im Juni 2016, also zeitlich lange vor dem eigentlichen Beschluss des Gemeinderates am 28. September, ist zudem demokratiepolitisch sehr kritikwürdig!", so Wegl weiter.
Nach Ansicht der Bürgerliste MIT gäbe es für die Heizung und Wärmeversorgung der öffentlichen Gebäude genug andere Alternativen, etwa
• Photovoltaik gekoppelt mit Wärmepumpen oder
• einen sauberen und wartungsfreien Gasanschluss, jedoch
• vor allem eine rasche Sanierung und Dämmung der Gebäudehüllen der öffentlichen Gebäude, die eine unmittelbare Auswirkung auf die Energiekosten hätte.
Zudem müsste dafür nicht die gesamte Innenstadt für den Leitungsbau aufgegraben werden, weil ja dafür keine neuen Leitungen benötigt werden bzw. die Gasleitung der EVN ja schon gelegt ist.
"Diese Beschlüsse des Gemeinderates zum Heizwerk sind jedenfalls eindeutig zum Nachteil des Gemeindevermögens. Die einzigen, die davon risikolos profitieren, sind die Wohnbaugenossenschaft Alpenland, der private Betreiber des Heizwerkes und der Energieberater Simader für seine zahlreichen, teuren Gutachten, Ausschreibungen und Empfehlungen!", so Wegl abschließend.
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