Zwischen Hietzing und Krems
Zeitgeschichte und Gedenkaktionen sind für den Direktor der VHS Hietzing, Dr. Robert Streibel ein besonderes Anliegen. Obwohl der Arbeitsschwerpunkt längst in Wien liegt lässt ihn die Geschichte seiner Heimatstadt nicht los.
Am 20. März wurde in der Justzanstalt Stein in Krems in einer Veranstaltung, die Barbara Rett moderiert wurde, sein erster Roman "April in Stein" präsentiert. Der Roman ist im Residenz Verlag erschienen.
Roman schildert Gefängnis-Massaker
Am Freitag wurde das jüngste Buch des Historikers Robert Streibel präsentiert. „April in Stein“ ist ein Roman über einen Massenmord an knapp 400 Inhaftierten des Zuchthauses Krems-Stein kurz vor Kriegsende, als die Rote Armee in Niederösterreich war.
Der Massenmord geschah am 6. April 1945: Der Direktor des Zuchthauses Stein wollte die Häftlinge freilassen. Es waren hauptsächlich Regimegegner und Widerstandskämpfer, die Gefängistore wurden geöffnet. Doch SS, SA und Wehrmacht griffen hart durch: Unzählige Menschen wurden im Gefängnishof erschossen. Jene, die flüchten konnten, wurden in den umliegenden Dörfern aufgegriffen. Allein in Hadersdorf (Bezirk Krems) wurden 61 Geflüchtete von der SS exekutiert.
Dieses Massaker an etwa 400 Menschen ist Thema des Romans von Robert Streibel. In dem Buch geht es nicht nur um die Opfer, sondern auch um die Täter, „um zu überlegen, wie es so weit kommen kann. Dass Personen, die vielleicht von ihrer Einstellung her Nazis gleich von vornherein auch Massenmörder sind, wäre zu einfach. Welche Situation erfordert es, dass man dann plötzlich Dinge macht, die man für unbegreifbar hält?“
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