Mordversuch in Wien
Mann will Frau mit Benzin töten – Explosion in Wohnung
Großeinsatz in Wien: Am Donnerstag soll ein Mann versucht haben, seine Nachbarin umzubringen. Er soll sie attackiert, mit Benzin übergossen und dann versucht haben, sie anzuzünden. Später soll er auch versucht haben, seine Wohnung und sich selbst in Brand zu stecken. Jener Passant, der der Frau wohl das Leben gerettet hat, wird jetzt von der Polizei als Zeuge gesucht.
Aktualisiert am 18. April um 17.41 Uhr
WIEN/HIETZING. Ein Mordversuch in einem Wohngebäude in der Auhofstraße (Hietzing) löste am Donnerstagvormittag einen Großeinsatz aus. Wie die Polizei mitteilt, soll ein 49-jähriger Mann seine Nachbarin (50) im Stiegenhaus mit einem hölzernen Gegenstand attackiert und damit verletzt haben. Hintergrund soll eine vorangegangene Anzeige wegen Lärmbelästigung gewesen sein.
Kurz darauf soll er sie mit einer benzinähnlichen Flüssigkeit übergossen und versucht haben, sie anzuzünden. Ein Passant (mehr dazu unten) konnte das Vorhaben laut der Polizei stoppen – das Opfer rettete sich in ein nahegelegenes Gebäude.
Brennend Wohnung verlassen
Die alarmierte Polizei war mit Unterstützung der Sondereinheit Wega rasch vor Ort und wollte den Mann in seiner Wohnung aufsuchen. Diese vernahmen laut eigenen Angaben bereits im Stiegenhaus einen strengen "Benzingeruch". Der Tatverdächtige kam der wiederholten Aufforderung, aus seiner Wohnung herauszukommen, nicht nach, weshalb die Einsatzkräfte eine Wohnungsöffnung vorbereiteten. Zu diesem Zeitpunkt waren die Kollegen von der Feuerwehr auch bereits vor Ort.
Dann passierte es: als diese die Wohnung von außen öffneten, soll es zu einer Explosion gekommen sein. Laut einem Feuerwehrsprecher kam der 49-Jährige am Oberkörper brennend aus der Wohnung raus, wurde dann sofort von den Einsatzkräften mittels Tasers angehalten und abgelöscht. Außerdem wies der Mann Verletzungen im Kopf- und Halsbereich vor, vermutlich selbst zugefügt. Ein Messer wurde bei ihm sichergestellt.
Mann zündete sich wohl selbst an
Die ebenfalls vor Ort anwesende Rettung übernahmen die weitere medizinische Versorgung des festgenommenen Tatverdächtigen und brachten ihn in ein Spital. Auch die von ihm zuvor verletzte Frau wurde betreut und dann ebenfalls in eine klinische Einrichtung gebracht.
Wie sich herausstellte, soll sich der Mann selbst mit einer benzinähnlichen Flüssigkeit übergossen und sich dann angezündet haben. Die Explosion in der Wohnung dürfte die Folge dieses Vorhabens gewesen sein. Die dadurch in Brand geratene Wohnung konnte laut Informationen der Feuerwehr rasch abgelöscht werden. Die Polizei hat Ermittlungen zu dem Vorfall eingeleitet.
Zurück zum unbeteiligten Passanten. Der Passant sei "von besonderem polizeilichem Interesse", da er unmittelbarer Zeuge des Vorfalls war und sachdienliche Hinweise mitteilen könnte. Aus dem Grund teilte die Polizei am späten Nachmittag mit, dass man jetzt den Zeugen per Fahndung sucht. Der Mann ist etwa 30 bis 40 Jahre alt, er trug eine rote Jacke und dunkle Jogginghose. Der Zeuge soll sich unter der Nummer 01-31310-57800 beim Landeskriminalamt Wien, Außenstelle Süd, melden.
Hier gibt es rund um die Uhr Hilfe
Telefonseelsorge: 142, täglich 0-24 Uhr
Sozialpsychiatrischer Notdienst: 01/31 330, täglich 0-24 Uhr, www.psd-wien.at Kriseninterventionszentrum Wien: 01/406 95 95, Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr, www.kriseninterventionszentrum.atWeitere Blaulicht-Meldungen:
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