Verbindungsbahn in Hietzing
Neue Variante mit mehr Grünraum präsentiert
Kommt es zu einer Neuplanung des Umbaus der Verbindungsbahn? Laut SPÖ und Neos soll rund um die geplante Unterführung in der Waldvogelstraße mehr Platz für Grünflächen bleiben. Die ÖVP fordert hingegen eine Neueinreichung des Gesamtprojekts.
WIEN/HIETZING. Immer wieder die Verbindungsbahn: Wie in der letzten Ausgabe der BezirksZeitung berichtet, haben drei Hietzinger Bürgerinitiativen, die Umweltorganisation "Alliance for Nature", der Klimtverein und mehrere Privatpersonen eine Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht (BVwG) gegen den positiven Bescheid der Umweltverträglichkeitsprüfung eingelegt. Nun gibt es Reaktionen aus der Stadtregierung.
Bezirksvize Matthias Friedrich (SPÖ) erklärt die neue Variante der geplanten Unterführung von der Versorgungsheimstraße in die Waldvogelstraße, die von Rathaus, ÖBB und Magistrat vorgelegt worden ist: "Die Unterführung bleibt zweispurig, also je eine Spur in beide Richtungen. Dafür wird die Waldvogelstraße künftig nur mehr einspurig befahrbar und mit Umkehrplatz ausgestattet sein."
So soll durch weniger Straßenbreite mehr Platz für Grünflächen zwischen Jagdschlossgasse und Egon-Schiele-Gasse bleiben. Durch eine Einbahnregelung soll es zu keinem Zusatzverkehr im Grätzel kommen.
Johannes Bachleitner (Neos) freut sich, "dass nun weit weniger Versiegelung nötig ist. Ein Anliegen der Bürgerinitiativen wurde gehört und in die Planung miteinbezogen. Nun können wesentlich mehr Bäume erhalten oder nach dem Bau an derselben Stelle neugepflanzt werden." Auch soll das Grätzel ruhiger werden.
Die Bürgerinitiativen sind nicht zufrieden
„Es freut uns, dass es Bewegung seitens der Stadt und ÖBB gibt, das Thema Natur dem Projekt nicht komplett zu opfern. Obwohl wir es begrüßen, dass es nun eine Adjustierung gibt, so sehr müssen wir weiter kritisieren, dass das Präsentierte nicht ausreicht", sagen Irene Salzmann und Peter Pelz von "Verbindungsbahn besser" stellvertretend für alle Bürgerinitiativen.
"Die jetzige Verbesserung ändert nichts an der massiven Hitzeinsel, die im Bereich der Unterführung und ihrer Rampen entsteht. Wir haben mit der Variante Brücke Titlgasse – Tolstojgasse eine Lösung aufgezeigt, für die keine zusätzliche Versiegelung und keine neuen Straßen notwendig sind."
Irene Salzmann und Peter Pelz merken auch an, dass "der jetzige Vorschlag auch keine Verbesserung der Durchlässigkeit der Bahntrasse bringt, da weiterhin zwischen Beckgasse und Versorgungsheimstraße keine Rampen für Fuß- und Radverkehr angeboten werden. Auch die von uns kritisierte T-Kreuzung bei der Lainzerstraße wird dadurch nicht verändert – Stau für KFZ und Umwege für Radfahrer sind programmiert."
Irene Salzmann und Peter Pelz bringen auch die vorgeschlagene Brücke anstelle der geplanten Unterführung in die Diskussion: "Unsere Planungsvariante der Überbrückung Tolstojgasse/Titlgasse, sowie die gesamte Trasse betreffend, wurden leider in keinster Weise geprüft und es wurde seitens der Stadt und ÖBB mit uns auch nicht das Gespräch gesucht. Wir sind verwundert, wie man mit Bürgerbeteiligung in der Stadt Wien umgeht."
"Stopp des Projekts!"
Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP), die den Protest der Bürgerinitiativen unterstützt, freut sich "über die Bereitschaft zur Neuplanung", fordert jedoch eine grundsätzliche Überarbeitung des Projekts: „Mit einer derart umfassenden Projektänderung, die Auswirkungen auf den Streckenverlauf und die Verkehrsflüsse hat, muss eine Neueinreichung des Gesamtprojekts einhergehen", sagt Kobald.
Die Bezirkschefin merkt an, "dass bisher von Stadt und ÖBB erklärt worden ist, dass die Umweltverträglichkeitsprüfung abgeschlossen sei und keine Änderungen mehr erfolgen können." Kobald fordert deshalb den sofortigen Stopp des Projekts: "Zurück an den Planungstisch!"
Christopher Hetfleisch (Grüne) wiederum begrüßt die neue Variante "mit weniger Beton und mehr Grün. Weitere Maßnahmen für den Fuß- und Radverkehr sowie die zugesagte Ersatzpflanzung von 500 Bäumen in Hietzing müssen aber noch folgen."
Georg Heinreichsberger (FPÖ) stößt sich weiterhin an der geplanten Hochlegung der Gleise im Bereich Auhofstraße, Hietzinger Hauptstraße und Beckgasse: "Deshalb unterstützen wir die Anfechtung der Hochtrasse vor dem Bundesverwaltungsgericht."
Wie geht es mit den Plänen für die "Verbindungsbahn neu" weiter? Die BezirksZeitung wird es berichten.
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