Bestandsaufnahme
"Volkszählung" im Tiergarten Schönbrunn durchgeführt
Im Tiergarten Schönbrunn wurde zuletzt die jährliche "Volkszählung" durchgeführt. Die Bestandsaufnahme der Zoo-Bewohner war bei einigen Arten aber kein Zuckerschlecken, bei anderen gar unmöglich.
WIEN/HIETZING. Jedes Jahr wird im Tiergarten Schönbrunn der Bestand der gesamten Zoo-Bevölkerung dokumentiert, zusammengefasst und in den Büchern festgehalten. Von A Afrikanische Elefanten bis Z Zebra-Passionsblumenfaltern wird – soweit wie möglich – jeder Zoo-Bewohner für die "Volkszählung" registriert.
"Das ist eine wichtige Aufgabe, denn so behalten wir im Blick, wie viele Tiere und Arten bei uns leben. Auch für unsere Zukunftsplanung ist die Inventur sehr hilfreich", erklärt Simone Haderthauer, zoologische Abteilungsleiterin.
Eine tierische Inventur wird bereits das ganze Jahr über geführt. Immer wieder aktualisieren die Tierpflegerinnen und Tierpfleger der einzelnen Reviere die detaillierte Listen zum Tierbestand. Einmal im Jahr werden diese Daten im Zuge der Inventur zu einer Gesamtliste zusammengeführt, ausgewertet und mit den Vorjahren verglichen.
Nicht alle Tiere werden gezählt
Bei den "größeren" Tieren – etwa bei den meisten Säugern – wie den Kattas und Erdmännchen, ist die tägliche Zählarbeit schnell erledigt. Schwierig wird es laut dem Zoo bereits bei den Humboldtpinguinen. "Dass sich die quirligen Frackträger in einer Reihe aufstellen und ruhig abwarten bis alle durchgezählt sind, kann schon einmal länger dauern", heißt es vonseiten des Tiergartens.
Richtige Kopfzerbrechen bereiten dann die anderen Spezies. Nahezu unmöglich ist die Zählaufgabe dann bei Fischen, Quallen oder Insekten wie den Blattschneiderameisen. Daher werden diese Tiere in wissenschaftlich geführten Zoos nicht einzeln gezählt, sondern es wird eine festgelegte Zahl als Gruppengröße angegeben. Damit soll auch vermieden werden, dass Vertreter wie die Blattschneiderameisen die Zahl des Tierbestands ins Unendliche treiben. In der Regel erlebt man bei der Inventur keine großen Überraschungen. Allerdings kann man hier auch die Erfolge des letzten Jahres Revue passieren lassen.
Neuzugang
Als neue Art überhaupt hinzugekommen ist die Spitzkopfnatter. Damit leben laut Zoo-Inventur 7.749 Tiere aus 649 Arten. Das Motto lautet aber nicht, je mehr Arten, desto besser. Die Aufnahme neuer Arten hängt von mehreren Faktoren, wie dem Bedrohungsstatus laut IUCN, ab und ist keine leichtfertige Entscheidung.
Das Ergebnis der tierischen Inventur hier im Detail:
"Als wissenschaftlich geführter Tiergarten planen wir unseren Tierbestand in Absprache mit den Zuchtverbänden, Tierarten werden also auf keinen Fall willkürlich ausgewählt. Wir arbeiten auch mit anderen Zoologischen Gärten sowie Arten- und Naturschutzorganisationen im sogenannten ‚One Plan Approach‘ zusammen. Unsere gemeinsame Vision ist der Schutz und Erhalt der Biodiversität unseres Planeten", so Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck zur durchgeführten Inventur.
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