Politik in Hietzing
Mehr Sicherheit im Verkehr, aber keine Sitzbank
Die erste Bezirksvertretungssitzung in Hietzing nach der Sommerpause verlief kurz und schmerzlos. Ärger herrschte nur bei den Grünen über einen Antragsbeschluss. Ansonsten wurden zahlreiche Anträge einstimmig beschlossen.
WIEN/HIETZING. Es war der letzte Auftritt für Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) bei der Bezirksvertretungssitzung, und sie ging am vergangenen Mittwochabend rasch über die Bühne im Großen Festsaal im Hietzinger Amtshaus. Einigkeit unter den Fraktionen wurde denn auch diesmal in den meisten Punkten zelebriert. Viele der insgesamt 35 Anträge, die eingebracht wurden, wurden einstimmig beschlossen, Wortmeldungen gab es nur zu wenigen Themen. Schlussendlich ärgerte sich aber dann doch noch ein Klubobmann über die Entscheidung seiner Kolleginnen und Kollegen. Die BezirksZeitung hat das Geschehen verfolgt und gibt einen Überblick über die wichtigsten Beschlüsse.
Es war wohl auch das letzte Mal, dass Kobald über die Neuigkeiten im Bezirk informierte. Zwischen der Feldmühlgasse und St. Veit-Gasse sind auf der Hietzinger Hauptstraße die Umbauarbeiten zur Bepflanzung der neuen Bäume fertiggestellt worden. Zudem wurde dort ein Mikrofreiraum errichtet, der laut Kobald bereits gut angenommen und genutzt werde. Die neun neuen Bäume werden dann im Spätherbst bei kühlerem Wetter gepflanzt.
Für die Altgasse ist ein wichtiger Termin bekannt gegeben worden: Ende Oktober ist der geplante Baubeginn zur Neugestaltung. Ziel ist es, dass heuer noch ein Abschnitt der Altgasse bei der Maxingstraße fertiggestellt wird. Im Frühjahr werden dann die Umbauarbeiten fortgeführt. Was die weitere Öffnung des Sportplatzes am Don-Bosco-Areal betrifft, so seien die zuständigen Akteure gerade dabei, einen Vertrag auszuarbeiten. Damit soll die öffentliche Nutzung der Wiese für die Zukunft gewährleistet werden. "Ich hoffe, es wird demnächst glücken", so Kobald.
Sicheres Queren und E-Ladestationen
Weiter zu den Anträgen: Sämtliche Obleute der Bezirksparteien brachten einen Antrag zur Fußgängersicherheit auf der Lainzer Straße bei der Einmündung in die Veitingergasse ein. Dort, auf dem Weg zur Otto-Glöckl-Schule, soll das Queren der Straße für die Schülerinnen und Schüler sicherer gestaltet werden – einstimmig angenommen. So verhielt es sich auch beim nächsten Obleute-Antrag zu E-Ladestationen. Diese sollen in Ober St. Veit mehr werden, drei neue Standorte werden jetzt geprüft. Neos-Bezirksrat Johannes Bachleitner rief die Bevölkerung dazu auf, Standorte zu melden, wo eine E-Ladestation gebraucht werde.
Bereits in Planung soll ein Mikrofreiraum an der Kreuzung Diabelligasse/Glasauergasse sein, und so war der Beschluss des dazugehörigen Antrags reine Formsache. Einig war man sich auch, was den Erhalt einer Wiesenfläche im Hörndlwald betrifft. Die Wiese auf dem bereits renaturierten Areal des ehemaligen Josef-Afritsch-Heims soll erhalten bleiben. Die Fläche ist umrundet von dichtem Wald und soll weiter für Anrainerinnen und Anrainer sowie Erholungsuchende zur Verfügung stehen.
Nahversorger und Sitzbänke
Unsicherheit scheint offenbar in der Nachbarschaft rund um den Montecuccoliplatz zu herrschen. Dort sei zu vernehmen, dass es noch ungewiss sei, ob der versprochene Nahversorger auch wirklich in den neuen Gemeindebau einziehe. So steht es in einem Antrag der Grünen und der Klubobleute von ÖVP, SPÖ, Neos und FPÖ. Die Stadt Wien soll hier aktiv nach einem geeigneten Nahversorger suchen, dessen Einzug soll gesichert sein – einstimmig angenommen.
Nicht einig war man sich aber bei einem Antrag von mehreren Grünen-Bezirksräten und Johannes Bachleitner von den Neos. An der Ecke Preindlgasse/Auhofstraße werden ein bis zwei Sitzbänke am Gehsteig gewünscht. Jene zwei Papier-Container, die an dieser stehen, könnten auf einer Parkfläche daneben geschoben werden – Parkplätze gebe es ohnehin genug, wie Grünen-Klubobmann Christopher Hetfleisch betonte. Das half aber nichts, der Antrag wurde – mit nur einer Stimme zu wenig – mehrheitlich abgelehnt. Hetfleisch äußerte im Nachhinein seinen Ärger: Die Maßnahme hätte kostengünstig umgesetzt werden können, die Leute in der Nachbarschaft hätten sich eine Sitzgelegenheit dort gewünscht.
Kreuzungen im Visier
Mehr Erfolg hatte der Antrag zur Sicherheits-Überprüfung der Kreuzung Hietzinger Hauptstraße/Schrutkagasse. Die BezirksZeitung hat bereits über das Anliegen berichtet, die Kreuzung sicherer zu gestalten. Eingebracht haben den Antrag sämtliche Klubobleute, er wurde einstimmig angenommen. Die Stadt Wien prüft also mögliche Verbesserungen. Verbesserungsbedarf gibt es wohl auch an der Kreuzung Fleschgasse/Auhofstraße. Hier gab es vor wenigen Tagen einen Unfall, bei dem ein Fahrradfahrer schwer verletzt wurde. Der Fall wird nun in der Mobilitäts-Kommission behandelt – dank des Antrags von Neos, des SPÖ-Bezirksrats Bakri Hallak und der Grünen-Bezirksrätin Alexandra Steiner.
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