Sozialdienst-Hietzing Gründer: "Spenden lassen leider nach"
Sozialdienst-Hietzing-Gründer Josef Ziska im Interview über Weihnachten und Spenden.
HIETZING. Wie feiern Sie persönlich Weihnachten?
JOSEF ZISKA: Mit meiner Gattin in bescheidenem Rahmen. Es gibt so viel Leid und Elend auf der Welt, daher halten wir das kleiner.
Haben Sie eine besondere Erinnerung an das Fest?
Meine Mutter war Lehrerin und eigentlich hatten wir nichts. Das war ja nach dem Krieg. Trotzdem gab es einen Polentasterz und einen Christbaum. Ich war fünf Jahre alt und es war einfach schön.
Was hat sich über die Jahre an Weihnachten geändert?
Es war früher alles bescheidener und es gab mehr Kameradschaft. Die Leute sind mehr aufeinander zugegangen. Heute gibt es Handys und das Internet, früher hat man mehr miteinander gesprochen.
Sie haben mit dem Sozialdienst Hietzing Ihre eigene Hilfsorganisation gegründet. Hat sich die humanitäre Arbeit verändert?
Ich habe mich 55 Jahre lang gemeinsam mit meinen Mitarbeitern sozial engagiert. Viele große Firmen wie Manner haben uns unterstützt und armen Menschen geholfen. Das lässt nach. Die Idee der Freundschaft ist nicht mehr so präsent wie früher. Ich habe persönlich gemerkt, wie die Spendenfreudigkeit nachgelassen hat. Die Firmen haben einfach weniger Budget.
Welche Projekte macht der Sozialdienst Hietzing?
Wir haben viele Waisenhäuser in Rumänien gebaut und auch eine Armenküche, außerdem Medikamente gespendet und Krankenhäuser eingerichtet. Wir haben krebskranke Menschen nach Österreich geholt und sie wurden hier operiert. In Hietzing haben wir uns um ältere Menschen gekümmert. Auch jetzt fahren wir noch zweimal im Jahr nach Rumänien. Das wird alles mit Spenden finanziert. Jetzt bin ich 75 Jahre alt und muss leider aus gesundheitlichen Gründen bremsen und alles ruhiger angehen.
Zur Person
Josef Ziska (75) war diplomierter Krankenpfleger in Lainz und hat sich nebenbei stets sozial engagiert. Dafür wurde er sowohl von Papst Johannes Paul II. als auch Papst Benedikt XVI. gewürdigt. Er hat fünfmal die Friedenswallfahrt nach Mariazell organisiert.
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