Habgier
Eine griechische Geschichte, mit einer Moral
Nastradin Chotzas als Richter
"Wer den Geringen bedrückt, schmäht dessen Schöpfer, ihn ehrt, wer Erbarmen hat mit dem Bedürftigen." Sprüche 14: 31
Nastradin Chotzas war Richter. Eines Tages brachte ein Gastwirt, der für seine Habgier bekannt war, einen Bettler vor Gericht, mit der Behauptung während er sein Lamm briet, habe der Bettler ein Stück Brot über den Bratspieß gehalten.
Der Bettler wollte, dass sein Brot ein bisschen Duft von dem Braten annehme. Als Entgelt verlangte der Wirt zwei Gulden. Der Bettler bezahlte nicht und der Wirt forderte sein Recht von Nastradin Chotzas.
Nastradin sprach zu dem Bettler: "Gib mir alles Geld, das du in der Tasche hast." Weinend, gab ihm der Bettler die wenigen Münzen, die er besaß. Nachdem Chotzas sie in die Hand genommen hatte, schüttelte er sie ein wenig vor dem Ohr des Wirts, dann gab er sie dem Bettler zurück und sagte:
"Jetzt seid ihr quitt. Du, Bettler, hast seinen Braten gebrochen und du, Wirt hast den Klang seines Geldes gehört."
L. G. Calla
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