Meisterstück ausgezeichnet
Mit 21 schon Tischlermeister
Unter die besten Meistermöbel reihte sich auch die Anrichte "Gut gelagert" von Fabian Pröglhöf aus Retz.
ZELLERNDORF. Darüber wollten die Bezirksblätter mehr erfahren und vereinbarten mit dem Neo-Meister einen Termin gemeinsam mit seinem Chef Erhard Kamhuber in der gleichnamigen Tischlerei. Nicht erwartet hätten wir einen derart jungen Meister. Florian Pröglhöf ist gerade einmal 21 Jahre und strotzt nur so vor Ideen und Motivation. "Ich kann bei meinem Job die Kreativität ausleben, wenn ich von der Planung über die Fertigung bis zur Montage überall dabei bin", erklärte Pröglhöf. Nach seiner Lehrzeit, die er in einer anderen Tischlerei absolvierte kam er zur Tischlerei Kamhuber mit dem Wunsch, die Meisterprüfung zu machen. "Solch engagierte Leute muss man einfach fördern und ich bin froh, in Florian so einen selbständigen Burschen gefunden zu haben, der sich um alles selbst kümmert. Da kann ich mich voll drauf verlassen und mich wieder verstärkt um den Verkauf kümmern", freut sich Erhard Kamhuber. Auf die Frage, ob er das auch weiterhin so positiv sieht, wenn dann das Meistergehalt fällig wird, lachte er und meinte: "Es ist auch verdient!" Welch tolles Kompliment!
Mehr der praktische Typ
Für Florian Pröglhöf war ziemlich schnell klar, eine Lehre zu machen. Nach den neun Schuljahren gab es einen Talentetest, der ergab die HTL für Maschinenbau, Innenarchitektur studieren oder die Tischlerlehre. "Ich bin mehr der praktische Typ, als lange in der Schule zu sitzen und hab diesen Schritt nie bereut. Viele meiner Schulkollegen drückten noch bis vor kurzem die Schulbank, während ich schon lange Geld verdiente. Ich denke, dass das Angebot an Schulen und Studien zu groß ist und deshalb die Lehre eher nicht angewandt wird. Was ich sehr schade finde."
"Gut gelagert" - liegt gut im Rennen
13 Kandidaten, die in diesem Jahr ihre Meisterprüfung in Österreich abgelegt haben, stellen sich heuer der Fachjury und dem Publikum im Wettkampf um den LignoramAward. Individuelles Design und perfekte Verarbeitung mit Funktionalität zu verbinden, sind die Hauptkriterien beim bundesweiten Wettbewerb.
Fabian Pröglhöf ging mit seiner Anrichte „Gut gelagert“ ins Rennen. In geschlossenem Zustand überzeugt die aus Eiche massiv gefertigte Kommode mit ihrem edlen Design. Eine Besonderheit ist die mit dampfgebogenen, massiven Eichenleisten verzierte Front des Meisterstückes. Auf den ersten Blick wirkt das geschlossene Möbel wie eine herkömmliche Kommode. Wagt man jedoch einen genaueren Blick in das Innere, stellt man fest, dass es sich zusätzlich um eine Weinbar inklusive Gläser handelt. Daher auch der Name „Gut gelagert“. Doch die gute Weinlagerung ist nicht der einzige Grund, denn die beide Außenfronten sind auf hölzernen (!) Kugellagern gelagert. Mitte Oktober wird die Jury die besten drei Möbel bekanntgeben.
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