Blackoutvorsorge im Bezirk
Wenn der Strom ausfällt - Was tun bei einem Blackout?

- Günther Wiehart erklärte die Funktion des Notstromaggregates des Roten Kreuzes Hollabrunn.
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Jugendliche ohne Strom geraten schon nach kurzer Zeit in Panik, weil das Handy nicht mehr aufgeladen werden kann - doch was so witzig klingt kann im Ernstfall katastrophale Auswirkungen haben.
BEZIRK HOLLABRUNN (ag). Plötzlich finster - im Haus, aber auch auf der Straße sind die Lichter erloschen. Tja mal abwarten, zwei Stunden später immer noch kein Strom. Hierbei fällt auf, was alles mit Strom betrieben wird - Internet, Telefon, Radio, Wasser, Heizung, Herd, Zug, Alarmanlage, Bankomat, Tankstelle und vieles mehr.

- Günther Wiehart erklärte die Funktion des Notstromaggregates des Roten Kreuzes Hollabrunn.
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Blackout auch bei uns möglich
Als Blackout bezeichnet man den überregionalen und länger andauernden Stromausfall. Undenkbar? Nein - leider nicht. „Blackout“ - kann jederzeit auch bei uns passieren. Deshalb empfiehlt der Zivilschutzbeauftragte des Bezirkes Georg Jungmayer der Bevölkerung, einen gewissen Vorrat an notwendigen Utensilien auf Vorrat zu legen (Checkliste siehe im Zur Sache Kästchen): "Es soll keine Hysterie entstehen, aber jeder soll sich darüber Gedanken machen. Ich empfehle einen Vorrat für zwei bis drei Tage anzulegen. Mineralwasser und Dosennahrung halten sich schon sehr lange. Sehr wichtig ist auch ein batteriebetriebenes Radio zu haben, um über den Stromausfall Informationen zu erhalten, denn die Ungewissheit ist sehr beängstigend." Er selbst hat rund 50 Liter Wasser gebunkert, sowie ein eigenen Notstromaggregat mit Verbindung zum Zählerkasten, sodass alles Wichtige weiterhin mit Strom versorgt wird.
Funkgeräte und Notstromaggregate
Einsatzorganisationen, wie Polizei, Feuerwehr sowie Krankenhäuser und Bezirkshauptmannschaften verfügen über dieselbetriebene Notstromaggregate. In Hollabrunn würde der Führungsstab der Feuerwehr in der Bezirksalarmzentrale zusammentreffen und anfallende Aufgaben koordinieren. "Wir verfügen über ein stationäres Notstromaggregat und über ein mobiles, das für die Bezirkshauptmannschaft bestimmt ist. In regelmäßigen Übungen werden derartige Szenarien trainiert.", weiß Wolfgang Thürr vom Bezirksfeuerwehrkommando.

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Versorgung für 72 Stunden
Im Fall eines Stromausfalls verfügt das Landesklinikum Hollabrunn über eine Notstromversorgung, durch die der Betrieb zumindest 72 Stunden aufrecht erhalten werden kann. "Es finden regelmäßige Krisenstabsschulungen gemeinsam mit dem Zivilschutzverband statt, um derlei Szenarios zu trainieren und Vorkehrungen zu treffen", erklärte kaufmännische Direktorin Margit Pröglhöf.
Rotes Kreuz kann Betrieb aufrecht erhalten
Auch die Dienststelle des Roten Kreuzes in Hollabrunn ist weitgehend autark. Mittels Notstromaggregat mit einem 500 Liter Dieseltank kann die Versorgung innerhalb des Hauses aufrecht erhalten werden. "Wir haben mit der Straßenmeisterei ein Übereinkommen, im Notfall unser Notstromaggregat nachtanken zu können", sagte der Bezirksstellengeschäftsführer Günther Wiehart.

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Kein Wasser und Kanal funktionieren
Im Fall eines Blackouts steht natürlich das gesamte öffentliche Leben. Nicht einmal die Wasser- und Abwasserversorgung würde mehr funktionieren. "Wir beschäftigen uns gerade intensiv mit dem Thema, Lösungsmöglichkeiten für diese Bereiche im Fall des Falles zu erarbeiten. Unsere neuen Pumpwerke sind im Prinzip schon so ausgestattet, einfach ein Aggregat anstecken zu können", erklärte Thomas Bauer von den Hollabrunner Stadtwerken, der selbst beim Hausbau damals in das Zeitfenster fiel, wo in allen Neubauten ein Schutzraum errichtet werden musste und weiter: "Wir haben zwar einen Schutzraum, aber nur den normalen Haushaltsvorrat."
Aktionstag am 5. Oktober
Der NÖ Zivilschutzverband nutzt den diesjährigen Zivilschutztag mit Sirenentest am 5. Oktober zu einer Schwerpunktinfo, was bei einem "Blackout" zu tun ist.
Bevorratung:
Lebensmittel und Getränke für 7-14 Tage: Mineralwasser, Babynahrung, Dosennahrung, Haustierfutter
Technische Hilfsmittel: Taschenlampe, Batterie- bzw. Kurbelradio, Reservebatterien, Kerzen, Zünder, Feuerzeug, Petroleum- oder Gaslampen, Spiritus- bzw. Campingkocher, Notofen inkl. Brennstoff
Zivilschutz-Apotheke: persönliche verschriebene Medikamente, Verbandsmaterial, Medikamente und Tabletten, Kaliumjodidtabletten, Desinfektionsmittel, Fieberthermometer
Kontrollieren Sie regelmäßig das Ablaufdatum
Mehr Infos auf www.noezsv.at
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