„Brauchen´S a Rechnung?“ Der Pfusch in NÖ blüht und gedeiht prächtig
Rund 3,02 Milliarden Euro wird heuer das Gesamtvolumen der Schattenwirtschaft – der sogenannte „Pfusch“ – in Niederösterreich erreichen. Diese Zahl entnimmt der NÖ Wirtschaftspressedienst den Berechnungen, die Prof. Friedrich Schneider vom Institut für Volkswirtschaftslehre der Johannes Kepler Universität Linz durchgeführt hat. Damit wird die regionale Wertschöpfung der Schwarzarbeit in Niederösterreich im Vergleich zum Vorjahr um 22 Millionen Euro oder 1,1 Prozent leicht ansteigen. 2020 ist in Niederösterreich um 2,99 Milliarden Euro gepfuscht worden.
„Trotz der für heuer zu erwartenden Konjunkturerholung wird die Schattenwirtschaft wegen der hohen Arbeitslosigkeit weiter wachsen“, prognostiziert Schneider. Zur wirksamen Bekämpfung des Pfusch schlägt er drei Maßnahmen vor: die Wiedereinführung des Handwerkerbonus, die Senkung der Lohnnebenkosten sowie die Abschaffung der „Kalten Progression“.
In Niederösterreich am meisten schwarz gearbeitet wird traditionell im Baugewerbe und im Handwerk, inklusive Reparaturen. Laut Schneider macht dieser größte Brocken heuer landesweit 1,18 Milliarden Euro aus. Kräftig gepfuscht wird auch im Friseurgewerbe und bei den sogenannten haushaltsnahen Dienstleistungen, wie Babysitten oder Nachhilfestunden, auf die in Niederösterreich zusammengerechnet 514 Millionen Euro entfallen. Auf jeweils 484 Millionen Euro kommt die Schattenwirtschaft in Niederösterreich bei Gewerbe- und Industriebetrieben sowie in Hotels und Gaststätten. In der Unterhaltungs- und Vergnügungsbranche wird um 363 Millionen Euro schwarz gearbeitet. (mm)
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