Ein Mitfahrbankerl fürs EKZ Frauenhofen/Horn
Im Einkaufszentrum hat die Gemeinde St. Bernhard-Frauenhofen ein Mitfahrbankerl aufgestellt. Dabei handelt es sich um ein zukunftsweisendes Konzept zur Ergänzung des öffentlichen Verkehrs und zur Fortbewegung über regionale Distanzen ohne eigenes Auto. Platz nehmen, gewünschtes Fahrziel an der Haltestellentafel auswählen, ein wenig warten und bei der nächstbesten Gelegenheit einsteigen und mitfahren.
Beim Mitfahrbankerl präsentiert sich eine fast vergessene Mobilitätsform in neuem Gewand. Das Trampen soll mit dem Mitfahrbankerl wieder attraktiver, bequemer und sichtbarer werden. Das Mitfahren ist eine kostengünstige und umweltfreundliche Ergänzung zum öffentlichen Verkehr. Und das Beste ist: Es funktioniert, und sogar schneller als man denkt.
Die Projektidee stammt vom Mobilitätsmanagement Waldviertel. Der zuständige Martin Frank erklärt: „Das Mitfahren hat viel Potential, wenn man den Verkehr verringern und die Mobilität erhöhen möchte. Viele fahren alleine in die gleiche Richtung. Das Mitfahrbankerl ist eine Win-win-Situation für Natur, Geldbörse, Gemeinschaft und Verkehrssicherheit.“
Das Bankerl steht auf Höhe der Gärtnerei Eder im EKZ, wenn man Richtung Kreisverkehr fährt rechts. Erkennbar ist es durch die hellblaue Bank, den Robinienstamm und einer Tafel, an der das Wunschziel – gut leserlich für die vorbeifahrenden Autofahrer – aufgeklappt werden kann. Angebracht sind die Ziele St. Bernhard, Gars, Brunn und Messern. Es gibt auch eine Tafel mit „Ruht!“, wenn man sich nur ausrasten möchte, damit kein Autofahrer umsonst stehen bleibt. Eine Tafel ist leer und mit einem Whiteboard-Marker kann man sein persönliches Wunschziel draufschreiben. Der Stift ist danach trocken z.B. mit einem Taschentuch abwischbar.
Es gibt sechs Gründe warum ein Mitfahrbankerl in vielen Waldviertler Gemeinden seinen Platz finden soll und zunehmend tatsächlich umgesetzt wird:
1. Nicht alle Mobilitätswünsche können mit Bussen oder Zügen gedeckt werden. Das Mitfahrbankerl erhöht die Mobilität im ländlichen Raum, gerade für die „letzte Meile“.
2. Das Mitfahrbankerl funktioniert fahrplanunabhängig und jederzeit, auch ohne Internet und Telefon.
3. Nur bei etwa jeder zehnten Fahrt ist mehr als eine Person im Auto. Die Autofahrer können durchaus etwas mehr Gesellschaft gebrauchen.
4. Umgekehrt kann oder will sich nicht jeder ein eigenes Fahrzeug leisten oder hat überhaupt einen Führerschein. Mitfahren kostet normalerweise nichts.
5. Auch der kommunikative Faktor spielt eine Rolle. Man lernt viele Leute (besser) kennen. Auf gut waldviertlerisch: Durchs Mitfohr‘n kemman d`Leid zaum!
6. Die Errichtung eines Mitfahrbankerls kostet rund 200 Euro und wird von der NÖ.Regional.GmbH unterstützt.
Das Mitfahren selbst ist so sicher wie es Autofahren eben sein kann, der Hausverstand sollte gegebenenfalls „Nein“-sagen, egal ob man eine Mitfahrgelegenheit sucht oder anzubieten hat.
Wer sich für die Idee begeistert und ein Mitfahrbankerl in seiner Nähe haben möchte, kann sich bei den Mobilitätsbeauftragten der Gemeinde oder direkt beim Mobilitätsmanagement der NÖ.Regional.GmbH unter www.noeregional.at näher informieren.
Bürgermeister Gundinger wünscht sich, dass dieses Angebot auch angenommen wird.
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