NÖ Diskotheken sehen im generellen Rauchverbot keine Lösung
Die Ankündigung von Neo-Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser, sich für ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie stark zu machen, stößt nicht überall auf Wohlwollen. So auch nicht bei Franz Riefenthaler, dem Obmann des Berufsgruppenausschusses der österreichischen Diskotheken, Obmann-Stellvertreter der Fachgruppe Gastronomie der NÖ Wirtschaftskammer sowie Landesobmann des Veranstaltungsverbandes Österreich: „Die derzeitige Lösung mit den getrennten Räumlichkeiten läuft bestens. Unsere Betriebe haben sehr viel Geld dafür investiert, und nun soll schon bald wieder alles anders sein, dagegen wehren wir uns!“
Riefenthaler setzt sich daher weiterhin für einen Indoor-Bereich für Raucher ein. „Vor allem die Diskotheken würden bei der Einführung eines generellen Rauchverbots vor dem Problem stehen, die Gäste zum Rauchen vor das Lokal schicken zu müssen. Wenn da auf einmal 100 bis 200 Personen draußen stehen, kommt es aber unweigerlich wieder zu einer Lärmbelästigung der Anrainer. Das ist doch bitte auch nicht vertretbar.“ Der Experte ist nicht damit einverstanden, dass ein Rauchverbot über eine gesamte Berufsgruppe verhängt wird. „Ich gehe sogar so weit und behaupte, dass Maßnahmen in diese Richtung für unsere Branche existenzgefährdend sind. Mein Appell an die Frau Minister lautet daher, ihre geplanten Maßnahmen nochmals zu überdenken.“
Positiv entwickelt sich hingegen die Homepage www.promille.at , die vor über einem Jahrzehnt, auch in Zusammenarbeit mit Franz Riefenthaler, von der Fachgruppe Gastronomie ins Leben gerufen worden ist. Sie dient als Informationsquelle nicht nur Betrieben, sondern auch interessierten Laien, die u.a. über die Gefahren des Alkohols und die neun Jugendschutzgesetze aufgeklärt werden. „Mit dieser Homepage haben wir nur positive Erfahrungen gemacht“, sagt Riefenthaler.
Parallel dazu werden auch Beratungen in Schulen als Präventionsprogramm angeboten. „Mittlerweile waren wir in vielen Einrichtungen, wo wir gemeinsam mit den jungen Leuten die Thematik Alkohol an Hand von Vorträgen und Videos behandelt haben“, so der Wirtschaftskammer-Experte. Um den Jugendlichen den Sachverhalt anhand von Daten und Fakten darzulegen aber nicht ausschließlich mit Verboten zu operieren, sind im kommenden Jahr wieder 250 Workshops an Schulen geplant.
In Österreich gibt es derzeit 4.120 Diskotheken, in Niederösterreich sind es 258, die 593 Mitarbeiter beschäftigen. (dsh)
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.