Die alpine Skisaison ist da: Beugen Sie Knieprobleme vor

im_wi_ak_skigebiet_037 | Foto: Foto: TVB Imst-Gurgltal - foto-abber.at
  • im_wi_ak_skigebiet_037
  • Foto: Foto: TVB Imst-Gurgltal - foto-abber.at
  • hochgeladen von Online-Redaktion *

Die Winter- und Skisaison ist da, der Skibetrieb auf den Pisten steigt. Doch damit steigt auch die Gefahr eines Skiunfalls, vor allem einer Knieverletzung.

Das Knie ist eine flexible Gelenksverbindung und gerade deshalb auch besonders empfindlich. Unfallchirurg Dr. Alois Schranz: Es ist aber auch eine höchst komplizierte Konstruktion mit mehreren Bewegungsebenen und besteht aus zwei Einzelgelenken, dem Kniescheibengelenk, welches sich zwischen Oberschenkelknochen und Kniescheibe befindet, und dem Kniekehlgelenk, welches zwischen Oberschenkelknochen und Schienbeinkopf liegt.

Bei Knieproblemen zum Arzt
Der abgerundete Oberschenkelknochen stößt dabei im Knie auf die ebene Gelenkfläche des Schienbeins. Schon geringe Fehlstellungen der Beinachse (egal ob angeboren oder verletzungsbedingt) können so zur vorzeitigen Knorpelabnutzung führen. Deshalb gilt: Bei Knieproblemen sofort zum Arzt, um Spätfolgen zu vermeiden.

Ausgleichssport
Besonders wichtig zur Vorbeugung von Kniegelenkproblemen: regelmäßige Bewegung und Ausgleichssport, am besten jeden Tag oder jeden zweiten Tag eine halbe Stunde Fahrradfahren, schwimmen oder walken. Vorsicht jedoch bei Sportarten wie Tennis, Squash, Fußball, Basketball o. ä., da es dabei sehr leicht zu Stürzen mit Verdrehungen des Kniegelenkes kommen kann, die eine Gefährdung der Kniegelenksbänder nach sich ziehen. (HS)

Zur Sache
Mehr Bänderrisse

Die Art und Häufigkeit der Verletzungen nach Skiunfällen hat sich in den letzten Jahren geändert.

Verzeichnete man früher mehr klassische Unterschenkelbrüche, so erleiden Verunfallte jetzt weit mehr Knieverletzungen mit Bänderrissen.

Auch Kombinationsverletzungen wie Riss des inneren Kniesei-tenbandes mit Kreuzbandriss und Meniskusverletzung sind sehr häufig.

Dr. Alois Schranz, Medalp Imst Sölden Zillertal: Beim klassischen Skiunfall wird der Unterschenkel im Knie nach außen verdreht, der Oberschenkel stößt mit voller Kraft auf den Schienbeinkopf. Dadurch entstehen sehr viele Verletzungskombinationen: Bei 98 Prozent sind es Knorpelverletzungen, bei 50 Prozent werden begleitende Meniskusverletzungen diagnostiziert.

Bei den meisten Knieverletzungen entstehen auch Mikrofrakturen und Bänderverletzungen. Die Bänder haben eine Reißfestigkeit von mehreren hundert Kilopond. Dr. Schranz: Beim Skisturz werden oft Kräfte freigesetzt, die die Reißfestigkeit um ein vielfaches übersteigen.

Verletzungen der Kreuz- und/oder Seitenbänder sind auf lange Sicht gesehen schwerwiegender als reine Knochenbrüche. Denn dabei werden Strukturen zerstört oder in Mitleidenschaft gezogen, welche zwei Knochen miteinander verbinden. Dr. Alois Schranz: Wenn ein Knochenbruch korrekt geheilt ist, dann ist das erledigt, aber Bänderverletzungen haben eine größere Tragweite.

Erschienen am 28.1.2009

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.