Gesundheitsvorsorge beim Kind

windpocken | Foto: istockphoto
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Windpocken (Schafblattern, Varizellen):
Erreger: Varizella-Zoster-Virus
Inkubationszeit: 14 bis 28 Tage

Symptome: Windpocken beginnen meist mit Kopf- und Gliederschmerzen und Fieber. Dann folgt ein juckender Ausschlag mit kleinen, runden, roten Flecken, aus denen sich zuerst mit klarer Flüssigkeit gefüllte Bläschen und dann verkrustete Stellen entwickeln.

Typischerweise sind durch eine schubweise Entstehung alle Erscheinungsformen des Ausschlags gleichzeitig vorhanden.

Komplikationen: Windpockenbläschen können mit Eitererregern infiziert werden, weiters können durch Kratzen Narben entstehen. Sehr selten tritt eine Lungenentzündung oder eine Hirnhaut-/Gehirnentzündung auf. Nach Abklingen der Erkrankung verbleiben die Viren im Körper und können später bei Störungen der Immunabwehr als Gürtelrose wieder in Erscheinung treten. Erkranken Schwangere in den letzten Tagen vor der Geburt an Windpocken, kann es zu einem schweren Verlauf der Krankheit bei Mutter und Neugeborenem kommen.

Therapie: Impfung! Salben, Lotionen und kalte Umschläge zur Linderung des Juckreizes, Antibiotika zur Behandlung infizierter Bläschen. Für Personen mit einer Immunschwäche steht ein Medikament zur direkten Abtötung des Virus zur Verfügung.

Ringelröteln (Erythema infectiosum)
Erreger: Parvovirus B19
Inkubationszeit: 5 bis 10 Tage

Symptome: Häufig verläuft die Infektion völlig unbemerkt oder nur als leichter grippaler Infekt. Bei der manifesten Erkrankung treten anfangs Fieber, Muskel-, Gelenks- und / oder Kopfschmerzen auf. Später folgt ein juckender Ausschlag, der meist im Gesicht beginnt und sich auf den Rumpf, die Schultern und auf das Gesäß ausbreitet. Die anfangs großen zusammenfließenden Flecken können in der Mitte abblassen und dadurch ein typisches girlandenartiges Muster bilden.

Komplikationen: Insgesamt sehr selten. Es kommen Blutbildveränderungen und langanhaltende Gelenksentzündungen vor, sehr selten Herzmuskelentzündungen. Bei einer Infektion der Mutter in der Schwangerschaft kann es zu Fehlbildungen des Kindes oder zu Fehlgeburten kommen.

Therapie: Falls nötig symptomatische Therapie. Keine Impfung vorhanden

Keuchhusten (Pertussis):
Erreger: Bordetella pertussis
Inkubationszeit: 7 bis 21 Tage

Symptome: Keuchhusten beginnt meist unspezifisch mit Niesen, Schnupfen und Fieber über 1-2 Wochen. Dann treten die typischen Husten- bzw.

Erstickungsanfälle auf: mehrere, kurze (stakkatoartige) Hustenstöße, gefolgt von Atemnot und ziehendem Einatmen. Häufig kommt es zum Heraufwürgen von zähem Schleim oder zum Erbrechen. Dieses Stadium der Hustenattacken dauert mehrere Wochen lang an und wird von einer ebenfalls langwierigen Phase der Besserung gefolgt.

Komplikationen: Nicht selten treten Lungenentzündungen und Mittelohrentzündungen auf. Bei Säuglingen äußert sich die Krankheit eventuell mit Atemstillständen.
Therapie: Impfung! Da es sich um eine bakterielle Infektion handelt, ist eine ursächliche Therapie mit Antibiotika möglich, diese sollte möglichst früh beginnen. Erkrankte müssen isoliert werden. Auch nach durchgemachter Erkrankung besteht keine lebenslängliche Immunität.

Scharlach (Scarlatina):
Erreger: ß-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A mit Scharlachtoxinbildung
Inkubationszeit: 1 bis 4 Tage

Symptome: Scharlach beginnt meist plötzlich mit einem entzündetem Rachen und hohem Fieber. Nach rund zwei Tagen bildet sich der charakteristische Scharlachausschlag: stecknadelkopfgroße, blassrote Knötchen breiten sich von der Beugefalte der Achseln und Leisten meist über den gesamten Körper aus. Typisch ist dabei eine Blässe um den Mund und die sogenannte Erdbeerzunge, bei der aus den weißen Belägen die rot geschwollenen Geschmacksknospen hervorragen.

Nach etwa einer Woche beginnt eine typische Schuppung der Haut an den Finger- oder Zehenkuppen oder auch an den gesamten Handflächen und Fußsohlen.
Komplikationen: Unbehandelter Scharlach kann sich lokal ins Mittelohr und die Nasennebenhöhlen ausbreiten. Die Erreger können in nahezu jeder Körperregion eitrige Entzündungen hervorrufen. Als Spätfolgen treten Herz-, Gelenks- oder Nierenentzündungen auf.

Therapie: Behandlung mit Antibiotika, Bettruhe, Fiebersenkung, Schmerztherapie.
Zur Vorbeugung gegen Scharlach gibt es im Gegensatz zu Masern, Mumps, Röteln (MMR), Keuchhusten und Windpocken keine Impfung. Außerdem kann die Erkrankung öfters auftreten.

Erschienen am 25.2.2009

windpocken | Foto: istockphoto
Dr Wolfgang Laimer
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