Dickes Minus für Touristiker in der Nächtigungsstatistik
TTV-Präsident Josef Falkner sieht der Sommersaison positiv entgegen
Mit knapp 1,6 Millionen Nächtigungen bleibt Sölden weiterhin der Spitzenreiter bei den Nächtigungen in Tirol. Im Zeitraum November 2008 bis März 2009* gab es allerdings einen Rückgang von 94.097 Nächtigungen.
BEZIRK (mg). Mit Sölden, Längenfeld, St. Leonhard und Jerzens rangieren gleich vier Gemeinden aus dem Bezirk unter den Top 50 der Tiroler Nächtigungsstatistik. Wie Sölden mussten aber auch die anderen Tourismusorte Einbußen hinnehmen: Längenfeld (- 27.007 Nächtigungen/- 7,3 Prozent), St. Leonhard (- 38.127 Nächtigungen/-11,8 Prozent) und Jerzens (- 17.189 Nächtigungen/- 11 Prozent). Bei der Ursachenforschung sehen manche den späten Ostertermin als Grund, andere die ersten Anzeichen der Krise. Für Josef Falkner, Präsident der Tiroler Tourismusvereinigung und Hotelier in Sölden, steht fest: Der Großteil des Minus ist im März entstanden. Ich glaube, wir können uns über eine sehr gute Wintersaison freuen. Während der Ötztaler Praktiker die Krise im Städtetourismus aufziehen sieht, sei diese im Ferientourismus noch nicht angekommen. Der Rückgang ist für Falkner vielmehr auch durch die hervorragenden Bedingungen gegeben, da in weiten Teilen der Alpen bis April der Wintersport möglich war.
Weniger für Nebenausgaben
Spürbar ist allerdings ein Rückgang bei den Nebenausgaben. Bei der Konsumation haben sich die Russen beispielsweise verhalten gezeigt, so Falkner. Die Gäste aus Putins Reich bevorzugen günstigere Quartiere und nehmen sich auch beim Einkauf zurück. Erste Anzeichen der Krise ortet der Ötztaler auf dem britischen Markt.
Im Zeitraum November bis März gab es 160.000 Nächtigungen weniger aus dem Vereinigten Königreich.
Sommer als Chance?
Die Buchungslage im Sommer ist gut, ist Falkner zuversichtlich. Den Trend, dass Flugreisen zurückgehen und wieder mehr Gäs-te mit dem Auto anreisen, sieht Falkner als Chance.
* Quelle: Amt der Tiroler Landesregierung - Abteilung Raumordnung - Statistik; Erhebungszeitraum: November 2008 bis März 2009
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