Theater für den guten Zweck
"Die Insel der Unseligen" im Volkskundemuseum

Krieg, Eroberung und die Beziehung zur Mutter und den Kindern untereinander stehen in dem historischen Stück im Mittelpunkt.  | Foto: Philipp Kerber
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  • Krieg, Eroberung und die Beziehung zur Mutter und den Kindern untereinander stehen in dem historischen Stück im Mittelpunkt.
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"Napoleon is coming – Habsburgers are running": Das Theaterstück "Insel der Unseligen" von Michaela Ronzoni spielt an sechs Terminen im Gartenpalais des Josefstädter Volkskundemuseums. Geprobt wird aktuell am Tiefen Graben, im Proberaum vom Kaiser Verlag. 

WIEN/JOSEFSTADT/INNERE STADT. Gerade die Kunst- und Kulturszene war in den vergangenen pandemiegeprägten Jahren hart betroffen: Die Theater und andere Kultureinrichtungen mussten schließen, Kunst- und Kultur wurde auf "Pause" gesetzt. Und bereits davor, war es für viele Kunstschaffende schwierig, da es keine geregelten Gagen oder festgelegte Verträge für Künstlerinnen und Künstler gibt. 

Michaela Ronzoni (l.) und Dora Schneider beim Spielen mit den Zinnfiguren, die ebenfalls eine wichtige Bedeutung in dem Stück haben.  | Foto: Julia Schmidt
  • Michaela Ronzoni (l.) und Dora Schneider beim Spielen mit den Zinnfiguren, die ebenfalls eine wichtige Bedeutung in dem Stück haben.
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Als Reaktion auf diese schwierigen Situationen schrieb die Autorin und Dramaturgin, Michaela Ronzoni, die bereits an zahlreiche Filmen und Stücken, unter anderem für den ORF oder die Seefestspiele Mörbisch, mitwirkte, das Theaterstück "Insel der Unseligen". Das Motto der gesamten Produktion: "Fair pay, Fairplay". Bedeutet: Alle Mitwirkenden werden fair und gerecht für ihre Arbeit bezahlt. 

Kartenerlöse werden an "Yetis Bacim" gespendet

Das spiegelt sich ebenso in den Einnahmen des Stückes wider. Denn diese gehen an den Verein "Yetis Bacim", auf Deutsch "Hilf mir, Schwester", von Hanife Ada, die sich mit großem Engagement und Hingabe für Frauen einsetzt, die sich aus Gewaltbeziehungen befreien.

Emese Fay spielt in dem Stück eines der Kinder. So viel sei verraten: Das Bild ihrer Mutter hält sie nicht gern in den Händen.  | Foto: Julia Schmidt
  • Emese Fay spielt in dem Stück eines der Kinder. So viel sei verraten: Das Bild ihrer Mutter hält sie nicht gern in den Händen.
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Ermöglicht wird diese faire Art von Theater durch eine – in der Branche eher ungewöhnliche – Finanzierung, wie Ronzoni erklärt: "Unser Stück wird durch eine Mäzenin finanziert, die anonym bleiben will. So ist es uns möglich, alle Mitwirkenden des Stücks fair und gerecht zu entlohnen und auch den Betrag der Karten an einen tollen Verein, der Gutes tut, zu spenden!" 

Faires Theater mit vielen Highlights

Die Produktion umfasst rund 20 Personen, von Schauspielerinnen und Schauspielern sowie Lichttechnikerinnen und Lichttechnikern über die Kostümbildnerinnen und Kostümbildner bis hin zu den Ausstatterinnen und Ausstattern. Dazu kommt die eigens für das Stück komponierte Musik von Thomas Richter. Die Regie des Dramedy-Stückes übernimmt dabei Dora Schneider. "Besonders spannend an dem Stück ist das Spannungsfeld zwischen Gegenwart und Zukunft und die Parallelen ins Jetzt", erklärt die Regisseurin. 

In dem historischen Stück "Insel der Unseligen" treffen sich die letzten fünf erwachsenen Kinder von Maria Theresia (Emese Fay, Dominik Kaschke, Leila Müller, Monika Pallua, Sascia Ronzoni und Volker Wahl) in ihrem Heimatort Wien im Jahr 1800. Sie befinden sich in einer Zeit zwischen dem Lebensgefühl der Zeitwende und dem Ende der Ära der Habsburger. Aus ihren Fürstentümern wurde sie vertrieben, denn es herrscht Krieg – Napoleon ist auf dem Vormarsch durch Europa. "Es ist eine museumsähnliche Situation, mit der das Stück beginnt. Die Figuren befinden sich alle in separaten Vitrinen, wie in einem Wachsmuseum", so Regisseurin Schneider. 

Welche Rolle die Zinnfiguren in der Dramedy "Insel der Unseligen" von Michaela Ronzoni (l.) in der Regie von Dora Schneider haben, findest du am ab 10. November heraus.  | Foto: Julia Schmidt
  • Welche Rolle die Zinnfiguren in der Dramedy "Insel der Unseligen" von Michaela Ronzoni (l.) in der Regie von Dora Schneider haben, findest du am ab 10. November heraus.
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Zwischen neuem Lebensgefühl und Kriegs-Beginn

Ihren Herrschaftsanspruch scheinen sie für immer verloren zu haben. Sie hoffen nun auf das Habsburger Familienoberhaupt - Kaiser Franz II, der sie "retten" soll. "In dem Stück ist es spannend zu sehen, was Menschen tun, wenn sie in die Enge getrieben werden. Sie kämpfen ums Überleben", weiß Schneider. Daraus entstehen durchaus lebensnahe Konflikte: Intrigen werden geschmiedet und Schuldige werden gesucht. Das Verhältnis der Kinder zu ihrer Mutter, Maria Theresia, spielt dabei ebenso keine unwesentliche Rolle. 

Rund einen Monat lang laufen die Proben für das Stück am Tiefen Graben, im Proberaum des Kaiser Verlags. Schneider hat hier bereits mehrere ihrer Stücke inszeniert und geprobt. Täglich werden die Szenen geübt, die Masken und Kostüme finalisiert und für den großen Tag – die Uraufführung am 10. November – geprobt. 

Mode zum Ausdruck der Macht? Die prächtigen Kleider und aufwendigen Janker sind jedenfalls ein Statement.  | Foto: Julia Schmidt
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Aufführung im Gartenpalais des Volkskundemuseums

Die "Insel der Unseligen" findet im Gartenpalais des Volkskundemuseums statt. Neben der Uraufführung am 10. November um 19 Uhr, finden Vorstellungen am 11., 12., 18., 19., und 20. November, jeweils um 19 Uhr, statt.  

Als Snacks wird es übrigens – Achtung Wortwitz – kleine "Habsburgers" geben, vegetarisch oder mit Fleisch. Die Kosten dafür sind übrigens das Einzige, das von den Ticketeinnahmen bezahlt wird. Der gesamte restliche Erlös kommt dem Verein "Yetis Bacim" zu Gute.  Karten gibt es für Studierende und Personen unter 26 Jahren um 12 Euro, Erwachsene bezahlen 24 Euro. Tickets unter www.inselderunseligen.at oder direkt per Mail an karten@inselderunseligen.at

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