Schlafstörungen
Viele Österreicher sind unfreiwillig wach

- Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, ...: Bei Schlafstörungen ist es mühsam, Beruf und Alltag zu meistern.
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Laut einer Studie der MedUni Wien leiden fast acht Prozent der Österreicher an chronischer Insomnie.
ÖSTERREICH. Schlafstörungen führen bei den Betroffenen nicht nur zu Beschwerden wie Tagesmüdigkeit oder Unkonzentriertheit. Nebst insgesamt schlechter körperlicher und geistiger Gesundheit verursacht die Schlaflosigkeit auch hohe Kosten für die Gesellschaft. Mit einem erhöhten Risiko, einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder eine psychische Erkrankung zu erleiden, nimmt auch die Wahrscheinlichkeit zu, eine Demenz zu entwickeln.
Niemand schläft durch
Bei der chronischen Insomnie sind die Patienten über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten dreimal pro Woche oder öfter von Ein- und/oder Durchschlafstörungen und/oder einem frühmorgendlichen Erwachen betroffen und verspüren deutlich negative Konsequenzen im täglichen Leben. Apropos Durchschlafen: Das ist ein Mythos, weil es niemals zutrifft. Im Schlaflabor zeigt sich, dass das Gehirn zehn bis 15 Mal pro Stunde kurz aufwacht. Dieses Aufwachen ist Teil des Schlafes. Allerdings hat das nichts mit einer Schlafstörung zu tun. Kritisch wird es, wenn ein Patient nachts erwacht und dann lange Zeit keinen Schlaf mehr findet. Häufige Unterbrechungen der REM-Schlafphasen führen zu einem höheren Risiko, Angststörungen oder Depressionen zu entwickeln. Es ist also entscheidend, eine Konsolidierung des REM-Schlafs zu erreichen. Das kann etwa durch Kognitive Verhaltenstherapie erfolgen. In manchen Fällen kann der Einsatz von Schlafmitteln oder Antidepressiva sinnvoll sein. Bei deren Verträglichkeit gibt es jedoch große individuelle Unterschiede.
70 Prozent der Insomnien sind psychisch bedingt. Bei Depressionen zeigt sich etwa häufig das frühmorgendliche Erwachen. Das hat mit einem verfrühten Anstieg des Stresshormons Cortisol am Morgen zu tun. Bei depressiven Menschen ist außerdem der Melatoninhaushalt gestört, der den Schlafrhythmus bestimmt.
Da stockt der Atem
Chronische Insomnie ist nicht die einzige Störung, die viele Menschen um den Schlaf bringt. Ähnlich verbreitet sind schlafbezogene Atmungsstörungen wie die Schlafapnoe, also nächtliche Atemaussetzer. Der Sauerstoffmangel begünstigt eine frühzeitige Rückbildung des Stirnlappens und somit die Entstehung von Demenzerkrankungen. Dem kann man mit CPAP-Atemmasken („continuous positive airway pressure“) entgegenwirken.
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