Gottfried Helnwein
Neue Ringturmverhüllung als Appell gegen Gewalt

- Auf zwei Seiten ist der Ringturm umhüllt.
- Foto: Gottfried Helnwein/ Foto/Rendering: Hertha Hurnaus/Wiener Städtische Versicherungsverein
- hochgeladen von Petra Sturma
Künstler Gottfried Helnwein macht mit der Sonderverhüllung des Wiener Ringturms auf spektakuläre Weise die Gewalterfahrung sichtbar.
WIEN/INNERE STADT. Auf Initiative der Wiener Städtischen verwandelt der renommierte Künstler Gottfried Helnwein im Herbst den Wiener Ringturm in einen überdimensionalen Aufruf gegen Gewalt.
Auf insgesamt 3000 Quadratmetern macht Helnwein Gewalterfahrungen von Frauen und Kindern nachdrücklich sichtbar. „Kaum ein Künstler der Gegenwart ist dafür besser geeignet als Gottfried Helnwein, Gewalt auf so eindringliche Weise zu thematisieren. Mit diesem Kunstwerk ist ein starkes Zeichen verbunden: Gewalt, ob physischer, psychischer oder virtueller Natur, darf niemals toleriert werden“, sagt Robert Lasshofer, Vorstandsvorsitzender des Wiener Städtischen Versicherungsvereins.

- Das ist die zweite Verhüllungsaktion von Gottfried Helnwein.
- Foto: Armin Mösinger
- hochgeladen von Karl Pufler
Helnweins Werk „My Sister“ zeigt das blutverschmierte Gesicht eines Mädchens in überlebensgroßen Proportionen an zwei Fronten des Ringturms. Seine Augen sind fest verschlossen vor dem, was sich unseren Blicken entzieht, nur um sie im nächsten Augenblick wieder zu öffnen und dem Horror des Erlebten fest in die Augen zu schauen. Wir erkennen nicht, was passiert ist. Wir sehen nur die Spuren einer Katastrophe, die sich notgedrungen in der Wahrnehmung des Publikums, der Imagination und den Erfahrungen der Einzelnen vervollständigen muss und an ein weiter gefasstes Thema gesellschaftlichen Ausmaßes anschließt.
Gewalt sichtbar machen
„Die Kunst hat viele Aufgaben, eine davon ist es, sich mit Gewalt auseinanderzusetzen. Es gibt eine lange Tradition in der Kunst, die die Menschen dazu zwingt, sich damit zu beschäftigen, meistens jedoch vergeblich, weil verständlicherweise vieles verdrängt wird. Aber die Verdrängung hat die Gefahr, dass sich die Geschichte immer wiederholen muss“, beschreibt Helnwein die Intention und die Hintergründe seines Kunstwerks.
Programm gegen Gewalt
Teil der Anti-Gewalt-Kampagne des Wiener Städtischen Versicherungsvereins wird auch eine Ausstellung im Ringturm sein, die sich ab 9. Oktober mit den Schwerpunkten situative und häusliche Gewalt, der Rolle der Kunst sowie „safe public spaces“ auseinandersetzt. Diese Ausstellung, die in Kooperation mit der UN-Women-Kampagne „Orange The World“ stattfindet, kann von Montag bis Freitag jeweils von 9 bis 18 Uhr und bei freiem Eintritt besucht werden. Begleitend zur Ausstellung findet eine Diskussionsreihe mit renommierten Experten und Expertinnen statt, an der ebenfalls bei freiem Eintritt teilgenommen werden kann. Das vollständige Programm ist unter www.wst-versicherungsverein.at/gegengewalt zu finden.
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