Simmering: Ausbildung trotz Haftstrafe

Klaudia Osztovics ist Leiterin des Wirtschaftsbereichs in der Justizanstalt Simmering, Dietmar Fischbach bildet die Lehrlinge im Bereich Schlosser aus.
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Zur Auswahl stehen acht Lehrberufe, darunter Spengler und Schlosser.

(siv). Den lieben langen Tag nichts zu tun ist nicht langweilig, sondern führt auch oft zu blöden Ideen. Das weiß man auch in den Gefängnissen und versucht, die Häftlinge zu beschäftigen. In der Justizanstalt Simmering haben die Insassen die Möglichkeit, einen Beruf zu erlernen. Zur Auswahl stehen Metallverarbeitungstechniker (Schlosser), Bauspengler, Maler und Beschichtungstechniker, Maurer, Tischler, Bäcker, Restaurantfachmann und Koch. Da ein Teil der Haftanstalt - der Zöglingstrakt - gerade renoviert wird, mussten einige Lehrberufe vorrübergehend absiedeln. Die Spengler und Schlosser haben ihre Werkstätten aber immer noch in der Kaiser-Ebersdorfer-Straße 297.

Freigang für den Job
Klaudia Osztovics ist Leiterin des Wirtschaftsbereichs. "Die Insassen haben die Möglichkeit, im Rahmen einer Facharbeiterintensivausbildung einen der Lehrberufe erlernen. Die Ausbildung dauert 15 Monate und endet mit einer Lehrabschlussprüfung. So haben sie nach der Haft mehrere Chancen, eine Arbeit zu finden", so Osztovics. Aber auch bereits während der Haftzeit können die Strafgefangenen Kontakte knüpfen. "Es gibt die Möglichkeit, Freigang zu bekommen, um untertags bei Firmen zu arbeiten. Immer wieder werden die Insassen danach übernommen", so die Justizbeamtin. Neben den Ausbildungen gibt es in Simmering auch noch andere Möglichkeiten, zu arbeiten. "Bei uns sind gehen etwa 80 Prozent der Häftlinge einer Beschäftigung nach", so Osztovics.

Ehrliche Zukuntsperspektive
Sascha G. (Name geändert) ist einer der Schlosser-Lehrlinge, der unter der Fittiche von Ausbilder und Justizbeamten Dietmar Fischbach seine Ausbildung macht. "Ich finde es toll, dass ich die Möglichkeit bekomme, hier eine Lehre abzuschließen. Nach meiner Haft möchte ich dann als Schlosser arbeiten, aber mich auch noch weiterbilden und ein paar Schweißprüfungen machen. Wenn alles gut geht, kann ich bei einem Bekannten anfangen", hofft der Häftling. So wie auch Hannes R. (Name geändert). Er macht die Lehre zum Spengler. "Ich habe vor meiner Haft viel auf Baustellen gearbeitet und wollte auch in dem Bereich bleiben. Gelernt habe ich Bautechnischer Zeichner. Am liebsten würde ich noch einen HTL-Abschluss machen und danach im Hochbau arbeiten", so der Insasse.

Sein Ausbilder ist Manfred Gutsjahr. Gemeinsam mit Berufsschullehrer Josef Wittich sorgt er dafür, dass die Männer die bestmögliche Ausbildung bekommen. Sie fahren mit den Lehrlingen auch immer wieder auf Baustellen, damit sie einen Eindruck von ihrem zukünftigen Beruf bekommen. Die Stimmung ist locker, immer wieder rennt der Schmäh. So soll es sein, auf dem Weg in eine neue Zukunft - mit ehrlicher Arbeit.

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