Umweltdachverband feiert 45 jähriges Jubiläum
Eine Ausstellung, die zum Nachdenken anregt, und ein Verband, der seit 45 Jahren für die Umwelt kämpft.
INNERE STADT/JOSEFSTADT. Es sind dramatische Szenarien: Meereswellen brechen über das Kunsthistorische Museum herein. In einem anderen Raum hat sich ein massiver, von Schnee überzogener Fels seinen Weg in die Hallen des Museums gebahnt. Es sind Fotomontagen von Helmut Wimmer, die beschreiben, wie sich Mutter Natur ihren Lebensraum Stück für Stück zurückerobert. Unter dem Titel "The Last Day" stellt der Künstler seine zwölf Bilder derzeit im Bassano-Saal des Kunsthistorischen Museums aus, wo sie noch bis September zu sehen sein werden. "Diese Bilder enthalten eine wichtige Botschaft. Sie zeigen, dass der Mensch die Natur braucht, nicht umgekehrt", erklärt Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbands (UWD), nachdenklich.
45 Jahre Dachverband
Erst kürzlich bekam die Ausstellung hochrangigen Besuch, als der Umweltdachverband sein 45-jähriges Bestehen im Bassano-Saal feierte. "Mit der Ausstellung selbst haben wir zwar nichts zu tun, sie passt aber sehr gut zu uns", erzählt Maier. Als gemeinsame Stimme für 36 Mitgliedsorganisationen sorgt der Umweltdachverband mit Sitz in der Josefstadt seit 45 Jahren dafür, dass umweltpolitische Themen in unserem Land einen hohen Stellenwert einnehmen. "Wir sehen uns als starke Interessenvertretung im Bereich des Umweltschutzes und damit als Gegenüber von Politik und Verwaltung", so der Präsident. Dennoch kann man den UWD nicht mit Sozialpartnern wie der Arbeiterkammer oder dem Wirtschaftsbund vergleichen. "Bei uns gibt es keine Pflichtmitgliedschaft. Unsere Mitglieder haben sich freiwillig dazu entschlossen, uns beizutreten." Die Themen, für die sich der Verband einsetzt, sind so vielseitig wie seine Mitglieder und reichen vom Erhalt der Biodiversität (Artenvielfalt) über nachhaltigen Wasserschutz bis hin zum naturverträglichen Ausbau erneuerbarer Energien.
Jeder kann Beitrag leisten
Wir alle können einen Beitrag dazu leisten, die Natur zu schützen. Im Hinblick auf den CO₂-Ausstoß empfiehlt es sich beispielsweise, eine Fahrgemeinschaft zu gründen oder ganz auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. "Auch durch moderne Wärmedämmungen oder Photovoltaikanlagen auf Hausdächern kann man wesentlich dazu beitragen, Energie zu sparen. Wenn man bedenkt, was man sich zudem an Heizkosten ersparen kann, rentiert sich eine solche Investition nach einigen Jahren auch wirtschaftlich", weiß Maier.
Denn eines steht für ihn fest: Es muss sich etwas ändern. "Der Klimawandel und seine negativen Folgen sind mittlerweile großen Teilen der Bevölkerung bekannt. Zurzeit erleben wir aber auch einen drastischen Rückgang von verschiedensten Insektenarten." Doch nicht nur das Verschwinden der Honigbiene wird in Zukunft ein großes Problem darstellen: "Jedes Insekt leistet einen Teil zur Funktionsfähigkeit unseres Ökosystems. Wenn es so weitergeht wie bisher, werden wir in Zukunft große Schwierigkeiten damit haben, die Leistungen, die uns die Natur gratis bietet, zu erhalten."
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