Hofburg Wien: Verleihung der "Senioren-Medienpreise 2017"
Ältere Menschen leben heute anders als vor 30 - 40 Jahren. Viele von ihnen stehen mitten im Leben, betreiben Sport oder arbeiten sogar noch. Es wird daher von den SeniorInnen zu Recht erwartet, in den Medien entsprechend dargestellt zu werden. Das Bild, das Medien und Werbung in der Öffentlichkeit prägen, wurde auch heuer wieder mit der Verleihung der "Senioren-Rose" und der "Senioren-Nessel" durch den Österreichischen Seniorenrat und den Österreichischen Journalisten-Club (ÖJC) bewertet.
Mehr als 200 geladene Gäste wurden von NR-Präsident Wolfgang Sobotka im Redoutensaal der Hofburg begrüsst. Unter ihnen u.a. auch die Präsidentin des Seniorenbundes, Volksanwältin a. D., Ingrid Korosec und der Präsident des Österreichischen Journalisten-Clubs, Prof. Fred Thurnheim.
Die Laudationes für die Preisträger hielten die Mitglieder der Jury, Dr. Irmgard Bayer und Generalsekretär Andreas Wohlmuth.Sobotka: Rolle der Senioren aus Gesellschaft nicht mehr wegzudenken
Wie NR-Präsident Sobotka ausführte, sei "die Rolle der Senioren aus der Gesamtgesellschaft nicht mehr wegzudenken, denn die Weitergabe von sozialer Empathie, die Vermittlung von Werten, Haltung und Erfahrung würden die nachfolgenden Generationen nachhaltig und langfrisitg prägen".Blecha: Korrekte Darstellung von SeniorInnen in Öffentlichkeit noch immer Thema
Der Präsident des Seniorenrates und des Pensionstenverbandes, BM a. D. Karl Blecha, musste sich krankheitsbedingt entschuldigen, führte aber in seinen übermittelten Grußworten aus, dass "die korrekte Darstellung der älteren Generationen in der Öffentlichkeit noch immer ein Thema ist, bei dem es unter den MedienmacherInnen, FotografInnen und WerberInnen grosse Auffassungsunterschiede gibt, die entsprechend darzustellen und anzusprechen sind".Fred Thurnheim: Trete nachdrücklich für Solidarität zwischen Jung und Alt ein
Der Präsident des Österreichischen Journalisten-Clubs, Prof. Fred Thurnheim, trat nachdrücklich für die Solidarität zwischen Jung und Alt ein. Er ging in seinem Statement auf Notwendigkeit und Finanzierung von freiem Journalismus ein.
"Durch die falsche Darstellung von SeniorInnen entsehe eine Entsolidarisierung und es werde eine grosse Gruppe der Bevölkerung an den Rand gedrängt", so Thurnheim weiter.Jury bemühte sich redlich um Objektivität
Der Jury gehörten unter Vorsitz von Prof. Fred Thurnheim noch an: Dr. Irmgard Bayer, Dr. Harald Glatz, Mag.a. Christiane Laszlo, Prof. Oswald Klotz, Wolfgang Müller, MA, MSC., Dr.in Elisabeth Bittermann, Mag. Michael Schleifer, Harald Vaca und Generalsekretär Andreas Wohlmuth.
Die Moderation lag in den bewährten Händen von Heilwig Pflanzelter.
Die Senioren-Rose in der Kategorie Journalismus bekamen:
1. Wolfgang Paterno und Eva Walisch vom Profil
2. Daphne Hruby für ein Journal-Panorama auf Ö1
3. Karin Zauner von den Salzburger Nachrichten
Für das vergange Jahr gab es lt. Jury keine Nennung für die Senioren-Nessel in der Kategorie Journalismus.
Die Senioren-Rose in der Kategorie Werbung erhielten:
1. BIPA und die Werbeagentur Serviceplan
2. "Freiwillig für Wien" für eine Inseratenschaltung
3. Die ÖBB mit dem Werbespot für die Sparschiene
Die Senioren-Nessel in der Kategorie Werbung erhielten:
1. Niederösterreichische Versicherung für die Werbung und den Spruch: "Die staatliche Pension ist ein trockenes Brot"
2. XXX-Lutz mit dem Titel: "Du sollst immer viel Sparen" von der Agentur Demner, Merlicek & Bergmann, der die Familie Lutz u.a. sagen lässt: "Spar dir den Kommentar, sonst kommst du ins Heim!"
Senioren-Rose Kategorie Bild:
1. Titelbild "Wochenende" in den Salzburger Nachrichten
2. Bilder der Fotografen Erika Mayer und Marco Riebler zum Beitrag: "Das Leben ist wie eine Wunderkerze".
3. Michael Vielhaber für das ORF-Projekt "#NewPictures" für einen Artikel des aktuellen Dienstes.
Die Senioren-Nessel in der Kategorie Bild wurde überreicht an:
1. Titelbild des Profil, Ausgabe 28/2017 zum Thema "Wie wir für unsere Alten sorgen".
2. Der Standard für einen Kommentar von Bernd Marin, dem "selbsternannten Pensionsexperten", vom 14.4.2017, der die Nachhaltigkeit des Pensionssystems hinterfragte und das dazugehörige Bild.
Moderatorin Heilwig Pflanzelter bemerkte abschliessend treffend, "dass das Bild von älteren Menschen am Rollator, die mit knorrigen Händen die Tauben füttern, nicht mehr den aktiven, dynamischen und aufgeschlossenen SeniorInnen unserer Zeit entspricht und man sich daher auch so nicht in den Medien finden will"!
Erwin Willinger
Sozialombudsmann Altlengbach,
Vorsitzender Pensionistenverband
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