Jubilar Friedrich Knausz: Er wurde 80, aber beinahe nur acht
Vor 72 Jahren hing das Leben des Windisch Minihofers an einem seidenen Faden.
Dass Fritz Knausz aus Windisch Minihof vor wenigen Wochen seinen 80. Geburtstag feiern konnte, ist fast ein Wunder. Denn schon im Jahr 1945 wäre sein Leben beinahe zu Ende gewesen.
Minen-Opfer
Der Krieg war eben vorüber, die Russen waren schon da, der achtjährige Fritz spielte mit zwei Nachbarkindern auf einer Wiese. "Da hat eines der Mädchen eine Mine gefunden und berührt", schildert Knausz den dramatischsten Moment seines Lebens. Der Explosionkörper detonierte, die zwei anderen Kinder starben, Fritz überlebte schwerstverletzt.
"In meinen Beinen stecken noch immer 160 Splitter. Es gab keine Minute in meinem Leben, in der ich sie nicht gespürt habe", erzählt Knausz heute.
Arbeiten mit Holz
An einem arbeitsamen Leben hinderten ihn die Minensplitter trotzdem nicht. Friedrich Knausz hat seine Berufsjahre in Sägewerk Stacherl in Minihof-Liebau, im Holzwerk Simon in Jennersdorf und im Großhandelsbetrieb Brückler in Jennersdorf verbracht. "Ich war Säge-Gatterist, Holzfacharbeiter und zuletzt Staplerfahrer", zählt der Jubilar auf.
Kleine Landwirtschaft
Daneben führte er mit seiner Frau Anna eine Landwirtschaft mit Äckern und Vieh. "30 Jahre lang sind viele Nachbarn zu uns Milch holen gekommen. Bis 1976 hatten wir ein Pferd, das war wohl einer der letzten Ackergäule in der Gegend", erinnert sich Knausz.
Seine große Leidenschaft freilich galt der Holzarbeit. "Ich bin ein Naturmensch und war viel im Wald. Das war früher sehr schwere Arbeit. Erst 1966 habe ich zum ersten Mal eine Motorsäge in der Hand gehabt", erzählt Knausz.
Heute verbringt er seine Freizeit nur noch ganz selten im Wald. Stattdessen schaut er gerne alte Filme im Fernsehen an, spielt Lotto, sitzt mit Freunden im Gasthaus Hirtenfelder beim Frühschoppen oder beim Sparverein-Einzahlen.
Erstes Urenkelkind
Dort hat er auch seinen 80er gefeiert, mit seinem Sohn, seiner Schwiegertochter und den drei Enkeln samt Anhang. Nur eine war noch nicht dabei: Knausz' erstes Urenkelkind Elina. "Sie ist erst letzte Woche zur Welt gekommen. Wir sind fast auf den Tag genau 80 Jahre auseinander", schmunzelt Knausz.
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