Bezirksmuseum Josefstadt
VBS Hamerlingplatz-Schüler eröffneten ihre Schau
[b]Im Bezirksmuseum gibt’s eine neue Ausstellung zu sehen. Sie wurde von Josefstädter Schülerinnen und Schülern gestaltet. Seit Sonntag, 12. März, ist sie zugänglich.
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WIEN/JOSEFSTADT: Wer wäre am besten geeignet, eine Ausstellung über Bildung zu entwickeln? Diese Frage stellte sich im vergangenen Jahr Maria Ettl, die Leiterin des Bezirksmuseums in der Josefstadt. Denn am Sonntag, 12. März, sollte eine neue Ausstellung eröffnet werden. Der Anlass war der Tag der Wiener Bezirksmuseen und dessen Generalthema lautete dieses Jahr "Bildung".
"Mir ist es wichtig, im Museum viel mit jungen Menschen gemeinsam zu machen", erklärt Ettl. "Daher hatte ich die Idee, für diese Ausstellung Schülerinnen und Schüler der Vienna Business School Hamerlingplatz einzuladen."
Ihre Grundidee war einfach: Die Schülerinnen und Schüler sollten eine Ausstellung über Bildung in der Josefstadt erarbeiten. "Sie sollten recherchieren, was Bildung in der Josefstadt ist", so Ettl. Bei der VBS Hamerlingplatz zeigte man sich von der Idee angetan, bald war eine Klasse gefunden. Schülerinnen und Schüler der 4. Klasse aus dem Eventzweig wurden auserwählt, um die Schau zu gestalten.
Eine Premiere im Bezirksmuseum
Karin Stummvoll, Lehrerin der Klasse im Fach Eventmanagement: "Es war auch für uns eine Premiere, so eine Ausstellung mit dem Bezirksmuseum zu machen." Gleichzeitig war es für beide Seiten ein Gewinn. Während Ettl das Bezirksmuseum so auch den Schülern näherbringen konnte, bekamen die Jugendlichen die Chance, eine "echte" Veranstaltung in großem Rahmen zu organisieren. Allein zur feierlichen Eröffnung am Sonntag, 12. März, wurden immerhin etwa 150 Personen erwartet.
Die Ausstellung trägt den Titel "Lernen in der Josefstadt einst und jetzt". Darin dreht sich alles um Schulen und Kindergärten, aber auch um Musik- und Tanzschulen im 8. Bezirk. "Dabei geht’s auch um die Unterschiede von früher im Vergleich zu heute", sagt Lara, eine der Schülerinnen. Wie viele ihrer Kolleginnen kam sie in den vergangenen Wochen teils sogar zwei- bis dreimal am Nachmittag nach der Schule ins Bezirksmuseum, um die Schau zu gestalten.
Bildung als "Männersache"
Dazu führte man etwa Interviews mit Direktorinnen und Direktoren und älteren Lehrkräften an den Josefstädter Bildungseinrichtungen. Dabei kamen viele spannende Geschichten zum Vorschein. "Sehr arg fand ich zum Beispiel, dass im 1. Weltkrieg schon Volksschulkinder Zigaretten für die Soldaten an der Front gedreht haben", sagt Lara. Aber auch andere Geschichten hinterließen Eindruck. Etwa, dass früher nur Männer Lehrer werden konnten und den Kindern lange auch beispielsweise mit dem Schlüsselbund auf die Finger geschlagen wurde.
Diese und mehr Geschichten aus der Josefstadt gibt es nun also in der neuen Ausstellung zu sehen. Für die Beteiligten, da sind sie sich alle einig, war und ist das Projekt jedenfalls eine spannende Erfahrung.
Zur Sache
Die neue Ausstellung "Lernen in der Josefstadt einst und jetzt" ist kostenlos bis 31. Jänner 2024 zu sehen. Das Museum ist am Sonntag von 10 bis 12 Uhr, am Mittwoch von 18 bis 20 Uhr und nach Vereinbarung offen. Telefonisch erreicht man es unter 01/403 64 15 oder per E-Mail: bm1080@bezirksmuseum.at
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