Geflüchtete in der Josefstadt
Das passiert im Karwan Haus in der Blindengasse

Philippa Wotke ist die Leiterin des Karwan Haus in der Josefstadt.  | Foto: Tobias Schmitzberger
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Das Karwan Haus bietet Flüchtlingen eine Unterkunft. Die BezirksZeitung hat nachgefragt, wie es aktuell dort läuft.

WIEN/JOSEFSTADT. "Karwan" ist das altpersische Wort für "Zuflucht". Eine solche bietet das Karwan Haus in der Blindengasse. Aktuell werden hier rund 140 Klienten und Klientinnen betreut – geflüchtete Menschen, die im Achten Zuflucht gefunden haben. Leiterin Philippa Wotke erklärt, was hier geleistet wird und was sie sich für 2023 wünscht.

Ganz allgemein gefragt: Was passiert im Karwan Haus?
Philippa Wotke: Unser Haus ist ein sogenanntes "Grundversorgungsquartier". Menschen, die auf den Ausgang ihres Asylverfahrens warten, erhalten hier einen Schlafplatz. Mit dem Essensgeld, das der Staat auszahlt, können sie hier selbst kochen.

Und was tun Ihre 15 Betreuungspersonen im Haus?
Sie begleiten unsere Klienten und Klientinnen während ihres Asylverfahrens. Sie organisieren zum Beispiel Deutschkurse, unterstützen aber auch bei medizinischen Fragen. Wenn unsere Klienten bei bürokratischen Hürden Hilfe benötigen, geben wir ihnen diese, zum Beispiel, wenn sie Anträge online stellen müssen.

Philippa Wotke vor ihrem Büro. Das Kunstwerk im Hintergrund stammt von einem 15-jährigen Klienten, der im Karwan Haus lebt.  | Foto: Tobias Schmitzberger
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Wie ist die aktuelle Situation im Karwan Haus?
Aktuell haben wir viele Menschen aus der Ukraine. Zahlreiche Frauen mit Kindern suchen eine Bleibe und finden diese bei uns. Aber auch viele Menschen aus anderen Ländern sind hier. Ich würde sagen, ein Drittel der Klienten und Klientinnen kommt im Moment aus der Ukraine, zwei Drittel aus anderen Ländern.

Was ist besonders fordernd?
Wir bieten 45 Plätze für Personen mit besonderem Betreuungsbedarf, also etwa solche mit gesundheitlichen Problemen. Das sind zum Beispiel Menschen mit Krebserkrankungen, die ihre Wege nicht allein erledigen können. Aber all das betrifft nur die äußerliche Versorgung.

Was meinen Sie damit?
Das Zwischenmenschliche. Wir führen auch Gespräche mit den Klienten und Klientinnen und haben eine Psychologin im Team. Eigentlich sollte man sich noch viel öfter hinsetzen und miteinander einen Tee trinken. Doch dafür fehlt leider die Zeit.

Deshalb unterstützen ja auch Freiwillige das Karwan Haus.
Wir haben 40 bis 50 Freiwillige. Sie gehen mit den Menschen spazieren, lernen mit ihnen Deutsch und machen gemeinsam Musik. Wer mithelfen will, kann sich gerne bei uns melden.

Das Karwan Haus bietet derzeit Platz für 140 Menschen auf der Flucht. Die beiden Josefstädter Bezirksräte Herbert Fuxbauer (KPÖ/links) und Alexander Traunmüller (SPÖ/rechts) besuchten die Institution im Dezember und überbrachten ein Geschenk.  | Foto: Ina Fuxbauer
  • Das Karwan Haus bietet derzeit Platz für 140 Menschen auf der Flucht. Die beiden Josefstädter Bezirksräte Herbert Fuxbauer (KPÖ/links) und Alexander Traunmüller (SPÖ/rechts) besuchten die Institution im Dezember und überbrachten ein Geschenk.
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Wie erleben Sie den 8. Bezirk?
Wir machen gute Erfahrungen. Seitens der Bezirkspolitik wurden und werden wir gut unterstützt. Klar, im Sommer gab es von Nachbarn und Nachbarinnen schon mal Beschwerden wegen der Lautstärke, weil die Musik zu laut war. Aber ich erlebe die Nachbarschaft als gutes Nebeneinander.

Haben Sie Wünsche für 2023?
Mehr Geld. Damit könnten wir die Räume schöner herrichten. Vergangenes Jahr haben wir eine größere Spende bekommen. Damit konnten wir einen Bus mieten und einen Tagesausflug außerhalb der Stadt machen. Das hat gutgetan. Ich wünsche mir auch, dass unsere Bewohner und Bewohnerinnen die Zuversicht nicht verlieren.

Zur Sache

Wer im Karwan Haus freiwillig mithelfen will, schreibt eine E-Mail an karwan@caritas-wien.at.
Die IBAN des Spendenkontos lautet:  AT16 3100 0004 0405 0050, Kennwort: Karwan Haus.

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