Josefstadt
Der Kampf gegen illegale Graffiti
Die Polizei soll ab sofort mehr Augenmerk auf Graffiti-Vandalismus in der Josefstadt legen.
JOSEFSTADT. Graffiti können zweierlei: einerseits unschöne Hauswände bunter und fröhlicher gestalten –so wie durch die Kooperation mit dem Streetart-Festival "Calle Libre" in der Neudegger- oder der Fuhrmannsgasse – und andererseits eben Fassaden verschandeln. Ein Beispiel für Letzteres ist derzeit entlang des Lerchenfelder Gürtels zu sehen.
Beschmierungen sind in Wien und auch in der Josefstadt nicht neu, doch laut Anrainern haben diese in der Corona-Pandemie stark zugenommen. "Es gibt Straßenzüge, in denen nahezu jedes Haus betroffen ist. Dieser negativen Entwicklung müssen wir rasch entgegensteuern", so Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP) zur aktuellen Situation.
Exekutive weiß Bescheid
"Wir treten daher für ein Aktionsprogramm des Bezirks gemeinsam mit der Stadt, der Exe-kutive und Hauseigentümern ein", erklärt Mickel-Göttfert. Die ÖVP Josefstadt fordert die sofortige Entfernung der zahllosen Schmierereien in den Parks, eine Paketlösung für die Reinigung privater Wohnhäuser und vermehrte Kontrolleinsätze der Polizei. Diese Forderungen bleiben nicht ungehört: Bezirksvorsteher Martin Fabisch (Grüne) hat bereits die Polizei im Bezirk informiert. "Ab sofort werden die Beamten im Rahmen ihres Streifendienstes ein verstärktes Augenmerk auf diese Sachbeschädigungen richten."
Mickel-Göttfert verweist auch auf ein Konzept, das damals unter ihrer Amtszeit als Bezirksvorsteherin gut funktionierte: "Wir haben damals ein kostengünstiges Paket mit einem Malerbetrieb geschnürt und alle Hauseigentümer im Bezirk angeschrieben, um für die Reinigung von Fassaden zu werben."
Mehr legale Flächen
Um schöner Graffiti-Kunst mehr Platz zu gewähren und damit die Zahl der illegalen Schmierereien zusätzlich zu verringern, strebt die Bezirksvorstehung eine weitere Zusammenarbeit mit dem "Calle Libre"-Festival und der Initiative "Wienerwand" an. Außerdem steht die Idee im Raum, öffentliche Flächen für Sprayer zugänglich zu machen – ganz nach dem Vorbild der Capis-transtiege in Mariahilf. "Darüber werden derzeit noch Gespräche geführt", heißt es aus der Josefstädter Bezirksvorstehung.
Zu 100 Prozent glücklich ist die Bezirks-ÖVP darüber nicht. Sie fordert eine schnelle Lösung: "Es muss rasch gehandelt werden, sonst sieht es schlecht aus für die Schönheit unseres Bezirks", so Mickel-Göttfert (ÖVP) abschließend.
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