Einspruch
Die Josefstadt sagt "Nein" zur autofreien Innenstadt
In der Josefstadt regt sich Widerstand gegen das geplante Konzept einer autofreien Inneren Stadt.
JOSEFSTADT. Die geplante autofreie Innenstadt sorgt für Aufregung in den angrenzenden Bezirken, so auch in der Josefstadt. Befürchtet werden vor allem ein erhöhter Parkplatzdruck und ein stärkeres Verkehrsaufkommen. Nun hat die Bezirksvorstehung Josefstadt Einspruch gegen die Einführung eines allgemeinen Fahrverbots in der Inneren Stadt erhoben. Bezirksvorsteherin Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP) hatte am 15. Juli die Bevölkerung dazu eingeladen, Stellungnahmen in der Bezirksvorstehung zu deponieren, die in dem Einspruch berücksichtigt wurden. "Die häufigsten Bedenken betrafen das fehlende Gesamtkonzept und die Tatsache, dass keine seriöse Studie vorhanden ist. Auch die Befürchtung, dass es zu Verdrängungseffekten kommt, wurde vielfach geäußert", heißt es aus dem Büro der Bezirksvorsteherin. Begründet wird der Einspruch unter anderem damit, dass wegen der zahlreichen Ausnahmen keine auffällige Reduktion des Fahrzeugverkehrs zu erwarten sei.
Gesamtkonzept gefordert
"Lösungen, die den Verkehr reduzieren, werden von der Josefstadt nicht abgelehnt, aber es fehlt ein stringentes Gesamtkonzept, das für den Wiener Raum Lösungen schafft, die nicht auf lokale, einseitige Maßnahmen setzen", heißt es im Einspruch. "Ich verstehe den Wunsch der Innenstadt nach Verkehrsberuhigung, aber es darf nicht sein, dass die Josefstadt weiteren Parkplatzsuchverkehr aus der Innenstadt verkraften muss", sagt Mickel-Göttfert. Die Forderungen des Bezirks sind ein Investitionspaket der Stadt für Verkehrsberuhigungsmaßnahmen im Achten, leistbare Garagenplätze für Bezirksbewohner, eine Erhöhung der Anrainerstellplätze und der Schutz der Wohnstraßen, etwa durch versenkbare Poller. "Leider ist Vizebürgermeisterin Hebein auf keinen unserer Vorschläge eingegangen, daher haben wir im behördlichen Verfahren – wie zahlreiche andere angrenzende Bezirke – Einspruch erhoben", so Mickel-Göttfert.
Noch viele offene Fragen
Laut City-Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) sind noch nicht alle Punkte geklärt, zudem könnten zahlreiche Stellungnahmen für eine Verzögerung der Umsetzung des Verkehrskonzepts sorgen. Figl fordert unter anderem mehr Anrainerparkplätze in der Glaciszone zwischen dem Ring und der Zweierlinie. "Auch wir wollen 50 Prozent Anrainerparkplätze. Aber das wird nicht ausreichen, da man den beginnenden U-Bahn-Bau berücksichtigen muss. Dieser wird zu einem noch größeren Verkehrsdruck führen", so Mickel-Göttfert.
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