Palais Auersperg
Ein neuer Kurs nach Insolvenz der bisherigen Mieter
Der Mieter "BELCO Palaisvermietung GmbH" des Palais Auersperg ist insolvent, jetzt soll am Montag, dem 25. März, der Schlüssel des Palais den Eigentümern übergeben werden. Sie werden sich nun selbst um die anstehenden Events kümmern.
WIEN/JOSEFSTADT. Die "BELCO Palaisvermietung GmbH", langjähriger Mieter des Palais Aueserperg in der Josefstadt, ist insolvent. Am Montag, dem 25. März, findet nun die Schlüsselübergabe statt, bei dem Masseverwalter des Palais und die hauseigene Betriebsgesellschaft anwesend sein werden. Dieser Schritt markiert einen wichtigen Wendepunkt für die Eigentümer, die jetzt selbst die Organisation der bevorstehenden Veranstaltungen übernehmen werden.
Es wird keinen neuen Mieter geben. Stattdessen entscheidet sich die hauseigene Betriebsgesellschaft dafür, den Betrieb eigenständig fortzuführen. "Die Anordnung der Schließung des Unternehmens durch das Insolvenzgericht kam überraschend schnell, um jetzt im Frühling noch Veranstaltungen zu ermöglichen, muss man es selber machen.", erklärt Barbara Bauer, Rechtsvertreterin der Eigentümer.
Die Meta Hesz Group führt in der Donaustadt die Schwestergesellschaft "METAStadt", die ebenfalls Events ausrichtet. Daher versichert Victoria Hesz, Event-Managerin bei "METAStadt", dass die Branche kein Neuland für sie sei. "Das wichtigste für uns ist, dass die Events, die fix gebucht sind, vor allem die Schulbälle, durchgezogen werden. Wir haben eine kleine Taskforce gebildet und das muss jetzt zack zack gehen, weil im April sind die ersten Veranstaltungen", so Hesz.
Trotz fehlender Liste der gebuchten Events würden sie alles daran setzen, diese zu sichern und die notwendigen Maßnahmen zügig umzusetzen. Sie versuchen derzeit sowohl mit dem Hauscatering "M*Eventcatering", als auch den Technikern im Haus herauszufinden, welche Veranstaltungen bevorstehen, erklärt Hesz.
Diverse Anschuldigungen
Der Kontakt zu den bisherigen Mietern gestalte sich weitgehend einvernehmlich, so Bauer. Lediglich mit dem Masseverwalter gebe es eine Einigung. Laut Medienberichten, gebe es die Anschuldigung seitens der Mieter, dass die Eigentümer alles getan hätten, um sie zu stören und in die Insolvenz getrieben hätten (meinbezirk.at berichtete). Bauer entgegnete: "Es gibt eine Besitzstörungsklage in die eine Richtung und eine Besitzstörungsklage in die andere Richtung. Das waren eigentlich Kindereien. Ich glaube, daran geht weder der Betrieb noch sonst etwas zugrunde. Wenn mehrere Leute in einem Haus sind, gibt es manchmal Reibereien. Aber bei 1,6 Millionen Euro Mietzinsrückstand, war der Konkurs abzusehen, ganz gleich, wer der Eigentümer gewesen wäre."
Weiter erklärt sie: "Irgendwelche Streitigkeiten, die zu einer Besitzstörungsklage geführt haben, in den Weihnachtsferien führen nicht im Februar zum Konkurs, so schnell würde das nicht gehen. Es ist natürlich schade, wenn ein Unternehmen nach 20 Jahren in Konkurs geht, aber ich glaube nicht, dass der neue Eigentümer etwas dafür kann."
Prioritäten und Zukunftspläne
Die unmittelbare Priorität liege derzeit auf der Durchführung der bereits geplanten Veranstaltungen, um den Schaden so gering wie möglich zu halten, erklärt Hesz. Langfristig planen die Eigentümer Renovierungsarbeiten, denn die Erhaltungspflichen seien, laut Bauer, schwer vernachlässigt worden. Neben laufendem Betrieb sind kleinere Renovierungen geplant, gefolgt von einer umfassenderen Sanierung in den kommenden Jahren. Die Integration des Palais in den eigenen Konzern soll diesen Prozess erleichtern.
In der Orangerie des Palais zieht die neue Mieterin, Georgina Hauke, ein. Sie plant ein Yoga- und Pilatesstudio. Hier soll es nach den Sportstunden die Möglichkeit geben, sich bei einem Kaffee im Grünen auszutauschen und zu vernetzen. Ihr Ziel ist es, eine lebendige Community zu schaffen und das Palais für den Bezirk zugänglicher zu machen. Die Eröffnung des Studios ist bereits für April geplant.
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