Minoritenkloster
Erstrahlt die Alser Straße bald in neuem Glanz?
Die Ladenzeile in der Alser Straße wird revitalisiert. Die Stadt Wien verhandelte dazu mit dem Konvent der Minoriten. Von einer "Lösung" kann man aber nicht sprechen.
WIEN/JOSEFSTADT/ALSERGRUND. Bestimmt ist dir schon die leer stehende Ladenzeile in der Alser Straße aufgefallen. Unzählige leere Geschäfte reihen sich hier aneinander. In den vergangenen Wochen hat sich herumgesprochen, dass sich das nun ändern soll: Bis zum Sommer soll die Ladenzeile renoviert sowie revitalisiert werden und die Geschäfte sollen neu vermietet werden.
Auch medial wurde über eine Lösung zwischen dem Grundstückseigentümer, der Stadt Wien, und dem Nutzungsberechtigten, dem Konvent der Minoriten, berichtet. Warum man jedoch nicht wirklich von einer Einigung sprechen kann, weiß die BezirksZeitung.
Komplizierte Nutzungsvereinbarung
Der Grund für den jahrelangen Leerstand ist eine komplizierte Vereinbarung zwischen der Stadt Wien und dem Konvent, der zwar Eigentümer der Ladenzeile ist, jedoch nicht das Grundstück besitzt. Dem Konvent, dessen Kirche an die Ladenzeile angrenzt, wurde 1935 ein Anerkennungszins zugesprochen. Das bedeutet, dass der Konvent nutzungsberechtigt ist, solange die Kirche an die Ladenzeile angrenzt.
Bereits 2019 wollte man umbauen und Veränderungen vornehmen. Diese müssen allerdings erst vom Grundstückseigentümer und dem Magistrat abgesegnet werden. Dabei wollte die Stadt Wien mitreden. "Wir waren von Anfang an zu Gesprächen bereit und sind es auch jetzt noch. Wir wollten einfach nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden", erzählt David Vladar von der MA 69 – Immobilienmanagement.
Bereits vor Gericht
Sogar zu einem Gerichtsverfahren kam es, da der Konvent behauptete, für etwaige bauliche Maßnahmen nicht die Zustimmung der Stadt zu benötigen. Der Prozess fiel zugunsten der Stadt Wien aus. Um mehr oder weniger vollendete Tatsachen dürfte es sich auch jetzt handeln: Die Ladenzeile wird renoviert und neu vermietet. Das scheint durchaus positiv.
Allerdings werden aktuell nur bauliche Änderungen durchgeführt, für die es keine Zustimmung der Stadt braucht: Es wird saniert, jedoch nicht umgebaut. Hätte man hier also vielleicht mehr herausholen können? Von der Immobilienverwaltung, welche die Liegenschaft in Auftrag der Minoriten betreut, gab es auch nach mehreren Anfragen keine Antwort auf diese Frage.
Hört man sich vor Ort nach den Wünschen der Anrainer um, werden Ideen wie kleine Cafés und Geschäfte genannt. Eines wird dabei deutlich: Die Bewohner wünschen sich mehr Leben für die Ladenzeile.
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