Gedenkstein
Josefstadt enthüllt weiteren Stein der Erinnerung
Um seiner Vergangenheit zu gedenken hat der Josefstädter Verein "Stein der Erinnerung" ein neues Gedenkmahl in der Auerspergstraße 17 eröffnet.
JOSEFSTADT. Bereits im Jahr 2017 schrieb ein Anrainer an den Verein, dass sich der Deportationstag und damit auch der Ermordung der jüdischen Eltern seiner Mutter Edith Hopfinger zum 75. Mal jährt.
Anlässlich dieses unschönen Jubiläums und auf Grund der Tatsache, dass seine Mutter mittlerweile 97 Jahre alt ist, wollte er einen Stein der Erinnerung an dem Haus in der Josefgasse 11 und Auerspergstraße 17 aufstellen. Leider befand sich das zweite sehr lange im Umbau und so konnte erst jetzt der Wunsch erfüllt werden.
Zu den Personen
Bernhard Hopfinger, geb. 15.3.1891
deportiert am 2.10.1939 nach Buchenwald
gestorben am 9. 4. 1942
Berta Hopfinger, geb. 29.9.1892
deportiert am 17.8.1942 nach Maly Trostinec
gestorben am 21.8.1942
Projekt Stolpersteine
Der Künstler Gunter Demnig hat das europaweite Projekt der „Stolpersteine“ initiiert, dessen Ziel es ist, in Europa an die Opfer des NS Regimes zu erinnern.
2007 haben Irmtraut Karlsson und Manfred Kerry, beflügelt von Frau Elisabeth Ben David-Hindler und der Aktion im zweiten Bezirk, den Verein „Steine der Erinnerung an die Opfer des NS Regimes in der Josefstadt“ gegründet.
„Bewegt hat uns vor allem der Umgang mit der Geschichte des Bezirkes und der Stadt. Die Steine, die eigentlich Metallplatten sind, nehmen wenig Raum ein, sind im Alltag nur für jene bemerkbar, die sich näher mit dem Text auseinandersetzen wollen. Wer den Text lesen will, muss sich vor dem Andenken an die Person verneigen.“
Die Steine erinnern auch an Personen, an die sich niemand erinnern kann, da alle Angehörigen ebenfalls ermordet wurden. Bekannte oder Verwandte jedoch setzen diese Steine oft, um den letzten freiwilligen Wohnort geliebter Personen festzumachen. Patenschaften sind ab 600 Euro pro Stein möglich.
Nähere Informationen dazu unter www.steine08.wien
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