Südwind und NeSoVe
Kein Regenwaldschutz ohne Menschenrechte
Umweltaktivisten fordern die Verbindung von Umweltschutz und Menschenrechten.
WIEN/JOSEFSTADT. Mit einer Aktion vor dem Klimaschutzministerium weisen der Josefstädter Verein Südwind und das Netzwerk Soziale Verantwortung (NeSoVe) daraufhin wie Alltagsprodukte in österreichischen Supermärkten auf Menschenrechtsverletzungen und Regenwaldzerstörung zurückgehen. Mithilfe von Transparenten und einer symbolischen Lieferkette wurden der Zusammenhang von Konsum in Österreich und Naturzerstörung im Globalen Süden von Aktivisten szenisch dargestellt.
Die Aktivisten fordern Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) dazu auf, sich beim kommenden EU-Umweltministerrat für die Verankerung von Menschenrechtsschutz im neuen Gesetzesvorschlag zum Schutz globaler Wäldern einzusetzen. Der Gesetzesvorschlag soll der Zerstörung der Wälder durch international tätige Unternehmen künftig besser vorbeugen. Unternehmen müssten künftig garantieren, dass Produkte, die innerhalb der EU angeboten werden, nicht auf Entwaldung zurückgehen. Eine Berücksichtigung der Menschenrechte fehlt bisher.
Neben China ist die Europäische Union zweitgrößter Importeur von Waren wie Palmöl, Rindfleisch, Kakao, Kaffee, Holzprodukte oder Soja-Futtermittel für die Schweinezucht, die zur Zerstörung von Tropenwäldern beitragen. Allein für Soja hat sich die Anbaufläche in Südamerika in den letzten 20 Jahren auf 55 Millionen Hektar verdoppelt. "Die Länder der Europäischen Union haben großen Aufholbedarf, wenn es um den Schutz der globalen Wälder und ihrer Bewohner geht. Es braucht endlich strenge Gesetze", erklärt Südwind-Experte für Waldschutz Joachim Raich.
Menschenrechte und Umweltschutz
Im Rahmen der gemeinsamen Kampagne fordern Südwind und NeSoVe auch verbindliche Regeln für Unternehmen für die Einhaltung von Naturschutzbestimmungen und Menschenrechten entlang ihrer Lieferketten. "Es braucht ein Lieferkettengesetz in Österreich und in der EU. Nur so kann sichergestellt werden, dass für unsere Weihnachtskekse weder Kinder arbeiten mussten, noch der Regenwald gefällt wurde", fordert Geschäftsführerin vom NeSoVe Bettina Rosenberger. Denn "Verlierer der Regenwaldzerstörung sind wir alle", so Raich.
Dieser Beitrag könnte dich auch interessieren:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.